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Emscher Junior Cup 2017
YEG Hassel triumphiert als Fairplaysieger

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Emscher Junior Cup: YEG Hassel triumphiert als Fairplaysieger
Foto: firo
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Sie sind Lehrer, Sprachtherapeuten, Erzieher oder Studenten. Sie lieben die Arbeit mit Kindern.

Aber vor allem sind sie Fußballfans, die das besondere Flair dieses Turniers ebenso mögen, wie die teilnehmenden Teams. Ohne die Volunteers wäre der Emscher Junior Cup in dieser Form nicht durchführbar.

Während die Kids noch mit pochendem Herzen am Frühstückstisch sitzen, sorgen sie bereits dafür, dass der Emscher Parcours aufgebaut wird und die gesamte Anlage pünktlich zum Anpfiff zur Verfügung steht. Nach dem Ende des Turniers wird alles wieder abgebaut und ordentlich verpackt. Damit der Spaß am nächsten Spieltag an einem anderen Ort weitergehen kann.

Aber was passiert dazwischen? Neun bis zehn Stunden verbringen die freiwilligen Helfer pro Spieltag auf dem Fußballplatz, damit sich die Mannschaften beim Emscher Junior Cup rundum wohl fühlen können. Wir haben sie begleitet.

Das Herz gehört dem Amateurfußball

Von Montag bis Freitag unterrichtet Johannes Wessel als Lehrer am Berufskolleg in Lünen Sport, Wirtschaft und Politik. Das macht ihm Spaß. Dennoch fiebert er das ganze Jahr dem Mai entgegen. „Denn dann weiß ich, dass es endlich wieder los geht“, lacht er. „Als ich angefangen habe, war ich noch Student. Aber der Emscher Junior Cup ist hat mir in all den Jahren so viel Freude bereitet, dass ich nicht mal eine Sekunde daran gedacht habe, diese Sache aufzugeben, nur weil ich jetzt im Job stehe. Ich mache das nämlich leidenschaftlich gerne.“

Wie sein Freund Max Balster, der das Referendariat noch vor sich hat, spornt den Pädagogen vor allem die Begeisterung der Kinder an. „In diesem Alter ist der Fußball noch ungetrübt. Es ist einfach immer wieder toll zu sehen, mit welchem Enthusiasmus die jungen Spieler bei der Sache sind.“

Die Sieger aus Herten Für das Finale qualifiziert: Westfalia Herne TSV Marl-Hüls SV Horst Emscher TuRa 88 Duisburg Fairplaysieger: YEG Hassel Sieger Emscher Parcours Team: TuRa 88 Duisburg Sieger Emscher Parcours Einzel: Tyler

Obwohl sie sich durchaus auch mal ein Champions-League-Spiel im Fernsehen anschauen und als Bochumer den VfL Bochum in der 2.Liga unterstützen, gehört ihr Herz dem Amateurfußball. „Wir sind keine Groundhopper, aber die legendären, alten Spielstätten wie die Kampfbahn Katzenbusch in Herten sind es doch, die die Faszination Fußball gerade bei uns im Ruhrgebiet ausmachen“, schwärmt Wessel. Auch hier setze der Emscher Junior Cup mit seiner Auswahl immer wieder tolle Akzente und bringe diese Tradition der jungen Generation näher. „Das ist doch einfach geil hier“, meint er. „Du kannst doch quasi noch mit den Händen greifen, wie Rudi Assauer früher den Rasen rauf und runter gelaufen ist.“

Glückliche Kinderaugen aber sind der schönste Lohn für ihre ehrenamtliche Arbeit. „Es ist faszinierend, mitzuerleben, wie sich Spieler unterschiedlichster Herkunft, Religion und Kulturen als Mannschaft formieren. Wenn der Ball rollt, interessiert es niemanden, wo du herkommst.“ Besonders angetan seien die Mannschaften in jedem Jahr vom großen Finale in Oberhausen. „Wenn sie dann zusammen mit dem Maskottchen ins Stadion einlaufen, sind das Kindheitserlebnisse, die sie für ihr ganzes Leben mitnehmen“, nickt Balster.

Kernmerkmal: schiedsrichterlose Spieler Auch während des Turniers haben die Volunteers alle Hände voll zu tun, fungieren sie doch als Spielbeobachter. Ein wesentliches Kernmerkmal des Emscher Junior Cups ist es, dass die Spiele ganz ohne Schiedsrichter geführt werden. Die Kinder müssen selber entscheiden, ob es ein Foul, eine Ecke oder ein Abstoß ist. „Nur, wenn es mal nicht klappt, greifen wir ein“, verdeutlicht Balster. „Und am Ende des Tages dürfen wir dann entscheiden, welches Team als Sieger der Fairplay-Wertung das Ticket für das Stadion Niederrhein lösen dürfen. Das liegt uns besonders am Herzen“, erklärt Wessel. Ihre Kriterien dafür sind einfach: „Wir schauen uns an, wie die Mannschaften mit Konflikten umgehen, aber auch, wie das Trainerteam den Sportsgeist vorlebt.“

Dabei gehe es darum, wie der Respekt vor den eigenen, aber auch den Spielern, Trainer und Betreuern der anderen Mannschaften sei, so Balster. „Bei einem Turnier hatten wir zum Beispiel mal einen Trainer, der von sich aus mit einem Spieler weniger angetreten ist, weil das gegnerische Team ebenfalls nicht genügend Spieler aufbieten konnte. Das hat uns imponiert“, nennt er ein Beispiel. In Herten qualifizierte sich das Team von YEG Hassel über die Fairplay-Wertung. „Uns hat vor allem die persönliche Ansprache des Trainers sehr gut gefallen“, begründet Balster. „Er hat teilweise das Spiel von selbst unterbrochen, wenn einer seiner Spieler ein Foul begangen hat, das die Kids nicht gesehen haben und so seiner Mannschaft einen Vorteil unterbunden. Das war stark.“

Islam Arslan selbst konnte sein Glück kaum fassen. „Wir sind fast durchgehend mit unserem Jungjahrgang angetreten. Ich war deshalb schon froh, dass wir wenigstens ein Spiel gewonnen haben“, jubelte der Trainer des aus einem Gelsenkirchener Moscheeverein entstandenen türkischen Klubs. „Dass wir jetzt beim Finale in Oberhausen dabei sind, ist eine ganz tolle Sache. Vielen Dank an die Emschergenossenschaft für dieses wunderschöne Turnier. Wir fanden es so toll, dass wir im nächsten Jahr selbst gerne einer der ausrichtenden Standorte sein würden. “

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