Sebastian Rode hatte Zeit am Sonntag, der Profi von Borussia Dortmund ist nach einer Leisten-Operation noch immer weit entfernt von kompletter Fitness und dem Training mit der Mannschaft. Einen dienstlichen Termin hatte er dennoch: Er saß in der Talksendung von Jörg Wontorra bei Sky Sport News HD und sprach über seine Verletzung und seinen Plan für die Rückkehr. Zum Beginn der Vorbereitung sei es so weit, sagte der Mittelfeldspieler. Und dann gehe es darum, „dass ich mich dem neuen Trainer optimal präsentiere“.
Dem neuen Trainer? Noch ist die offizielle Linie beim BVB ja, dass die Trainerfrage nicht final entschieden ist und Amtsinhaber Peter Stöger, dessen Vertrag bis Saisonende läuft, erster Ansprechpartner ist. Nach Informationen dieser Redaktion hat sich der Klub zwar intern darauf festgelegt, dass Lucien Favre der Wunschkandidat für die kommende Saison ist. Öffentlich darüber sprechen aber mag man nicht, da man vor dem Saisonende nicht noch mehr Unruhe in einem ohnehin unruhigen Klub möchte.
Rode aber wich am Sonntag deutlich ab von der offiziellen Sprachregelung: „Davon gehen wir aus“, antwortete er auf die Frage, ob die Mannschaft damit rechne, dass Stöger im Sommer abgelöst werde. „So wie er sich auch ausdrückt in der Kabine, gehen wir fest davon aus, dass wir dann einen neuen haben“, sagte er.
Peter Stöger hatte den BVB im Dezember übernommen, nachdem der Klub unter Peter Bosz abgestürzt war auf Platz siebend er Tabelle. Er stabilisierte die Defensive und führte die Dortmunder auf Rang drei. Dennoch stand der Österreicher oft in der Kritik: weil das Spiel seiner Mannschaft selten wirklich attraktiv geriet, weil es in der Liga peinliche Niederlagen wie das 0:6-Debakel beim FC Bayern München und das 0:2 im Derby beim FC Schalke 04 gab – und weil man in der Europa League hochverdient am FC Salzburg scheiterte.