Oberhausener Fans stürmten auf den Gästeblock zu, provozierten die mitgereisten Essener. Aus dem Essener Block flogen Gegenstände in den Innenraum, ein Chaot rannte mit einem Stuhl in Richtung Mittellinie. Als sich die Lage langsam wieder beruhigte, wurde aus Kreisen der RWO-Mannschaft über das Stadion-Mikrofon üble Gesänge gegen Rot-Weiss Essen angestimmt. "Heute ist doch der Tag, an dem Rot-Weiss Essen starb, oder?", ist dabei gefallen. Unklar war jedoch, welcher Spieler daran beteiligt war.
Wir sprachen nach Abpfiff der Partie mit Essens Vorsitzendem Marcus Uhlig über die Ereignisse auf dem Feld.
Marcus Uhlig, wie haben Sie die Tumulte auf dem Rasen nach dem Abpfiff erlebt? Ich habe das gesehen, was alle gesehen haben. Es war sehr unübersichtlich. Es gab verschiedene Situationen auf beiden Seiten. Ich kann das nicht abschließend bewerten, außer dass in einer schwierigen Situation emotionale Dinge passiert sind. Über das Stadion-Mikrofon wurde wenig zur Deeskalation beigetragen. Aber ich habe kein abschließendes Bild. Ob es hier wirklich so sicher war, dass man das Finale austragen kann, weiß ich auch nicht.
Hatten Sie Sorge, dass auf dem Rasen noch Schlimmeres passieren könnte? Ja! Das sind Situationen, die einen beunruhigen. Insgesamt die ganzen Minuten, da schaut man zu allen Seiten und hofft, dass alles gut geht. Ich habe mich wirklich unbehaglich gefühlt.
Und als sich alles so langsam beruhigte, kamen die Gesänge der RWO-Spieler über das Stadion-Mikrofon. Ich weiß nicht, ob das noch sein muss in so einer schwierigen, emotionalen Situation. Spontan habe ich gedacht, da wirft jemand ein Streichholz in ein Pulverfass.
Wie bewerten Sie das Verhalten der Essener Fans? Wir haben auf beiden Seiten Sachen gesehen, die man nicht sehen will. Was soll ich dazu sagen? Es haben sich einzelne daneben benommen.
Glauben Sie, dass die Polizei gut reagiert hat? Gefühlt würde ich sagen, dass die Polizei die Lage schnell wieder im Griff hatte.