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WM-Stars - die Bundesliga blutet aus

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Kommentar: WM-Stars - die Bundesliga blutet aus
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Die WM ist vorbei. Frankreich feiert den Titel und die Bundesliga blutet derzeit aus. Ein Kommentar.

Als der deutsche Weltmeister-Kapitän Philipp Lahm vor Anpfiff pflichtgemäß den WM-Pokal im Luschniki-Stadion überreichte, damit Nachfolger Frankreich nach dem 4:2 über Kroatien feiern konnte, muss er sich ziemlich einsam gefühlt haben. Er, der nie im Ausland gespielt hat, traf auf seinem Rückweg Richtung Spielertunnel nur ein Handvoll Bekannte aus der Bundesliga.

In den Startformationen von Frankreich und Kroatien: nur zwei, die aktuell ihr Geld in Deutschland verdienen — Benjamin Pavard (VfB Stuttgart) bei den Franzosen und Ante Rebic (noch Eintracht Frankfurt) bei den Kroaten. Die übrigen 20 Spieler: Legionäre in ganz Europa. Allein der Franzose Kylian Mbappé (Paris Saint-Germain) spielt noch in seinem Heimatland.

Bayerns Tolisso nur Ersatzspieler beim Weltmeister

Es stimmt halt nicht, was Bayern-Präsident Uli Hoeneß so großspurig prophezeit hat: dass die Entscheidung über die Weltmeisterschaft 2018 allein mithilfe seines Klubs erfolgt. Sein Spieler Corentin Tolisso, sein letzter im Turnier, saß schon wie im Halbfinale auf der Ersatzbank und wird bei Frankreich nicht gebraucht, wenn wichtige Spiele anstehen.

Man kann es nicht anders sehen: Der große Fußball findet, und Ausnahmen gibt es immer, ohne hohe Beteilung der Bundesliga-Klubs statt. Und das, obwohl die Franzosen auf fünf Ligen und die Kroaten sogar auf sechs Ligen verteilt sind. Torschütze Ivan Perisic zum Beispiel, früher bei Borussia Dortmund und VfL Wolfsburg, kickt lieber bei Inter Mailand.

In der Bundesliga mangelt es einfach an Klasse

Dass die besten deutschen Spieler im Ausland gefragt sind, mag ein Trost dieser WM sein. Im Umkehrschluss muss man sagen: Unsere Liga blutet aus. Nehmen wir Borussia Dortmund: Die Neuen Abdou Diallo (Mainz 05) und Thomas Delaney (Werder Bremen) haben zwar zusammen ein stattliches Sümmchen gekostet, knapp 50 Millionen Euro, aber sind genau das: kleine Transfers.

Lahm hat dieser Tage Bundestrainer Joachim Löw mit seinem Gesülze über flache und steile Hierarchien bei der Nationalelf zugesetzt. Mannschaftsführung ist nicht das Problem des deutschen Fußballs. In der Bundesliga mangelt es einfach an Klasse. Nicht mal Bayern München liefert noch.

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