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Packing-Analyst Reinartz
Nur Tunesien schwächer als DFB-Team

Packing-Analyst Reinartz: Nur Tunesien schwächer als DFB-Team
Foto: firo
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Ex-Nationalspieler Stefan Reinartz liefert einen Erklärungsansatz für Deutschlands frühes Aus bei der WM 2018: Die schlechte Packing-Rate in der Defensive.

Die Blamage war historisch: Deutschland ist erstmals bei einer Fußball-Weltmeisterschaft in der Vorrunde gescheitert. Über die Gründe für das frühe Aus nach Niederlagen gegen Mexiko und Südkorea sowie nur einem Sieg gegen Schweden wurde viel diskutiert. Nun liefert der ehemalige Bundesliga-Profi Stefan Reinartz im Interview mit der Süddeutschen Zeitung einen weiteren Erklärungsansatz.

Der 29-Jährige, der in der Bundesliga für Eintracht Frankfurt und Bayer 04 Leverkusen am Ball war und auch drei Länderspiele absolvierte, hat zusammen mit seinem früheren Mitspieler Jens Hegeler die Impect GmbH gegründet. Diese Firma führte das sogenannte "Packing" als neues Analysekriterium für Fußballspiele ein. Auf ihrer Homepage erklärt Impect: "Das Kriterium ist, dass sich nach einer gelungenen Offensivaktion weniger Gegner zwischen Ball und gegnerischem Tor befinden als vor der Aktion. Diese überspielten Gegner können ihr Tor nicht mehr verteidigen. Sie sind daher 'gepackt' und aus dem Spiel genommen. Die Methodik, mit einer Aktion dafür zu sorgen, dass weniger Gegner zwischen dem Ball und dem gegnerischen Tor stehen, heißt Packing."

51 deutsche Verteidiger pro Partie überspielt

Reinartz analysiert nun, wo das große Problem lag. Der SZ sagt er: "Es wurde ja hinlänglich beleuchtet, dass der deutsche Ballbesitzfußball nicht zu vielen Toren geführt hat. Das Thema ist also ein ähnliches wie vor zwei Jahren: Wie verteidige ich, wenn ich vorne nicht so viele Tore schieße, die Konter des Gegners? Und da war Deutschland leider die zweitschwächste Mannschaft des gesamten Turniers. Schwächer war nur Tunesien."

Insgesamt wurden laut Reinartz im Schnitt 51 deutsche Verteidiger pro Partie überspielt. Zum Vergleich: bei Weltmeister Frankreich seien es nur 20 gewesen. Verteidiger Mats Hummels war für Reinartz sogar "die ärmste Sau des Turniers", da er ständig in Zwei-gegen-Drei-Situationen gezwungen worden sei.

In der Offensive habe Deutschland hingegen die meisten Gegner überspielt. Die DFB-Elf "war also spielerisch eine der stärksten Mannschaften, aber hat es nicht ins letzte Drittel geschafft", erklärt Reinartz.

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