Wer Passt gut zu Winterpause in anderen clubs??

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Durchblick: Spielabbrüche

Gewalt lohnt sich nicht
Sieg oder Spielabbruch – dieses martialische Motto der Hooliganszene wird an nahezu jedem Wochenende in den Kreisligen Realität. Die jüngsten Tatorte finden sich in Oberhausen und Duisburg, wo sogar die Polizei einschreiten musste. Wenn nicht äußere Einflüsse wie Dunkelheit oder Gewitter für einen Abbruch sorgen, ähneln sich zumeist die Bilder: Spieler attackieren den Schiedsrichter, gehen sich untereinander an die Wäsche oder verstricken sich mit den Zuschauern in Handgemenge. Die Polizei rückte an, stellte Strafanzeige wegen Körperverletzung. Die überregionale Presse sowie dpa verbreitete die Schlägerei in ganz Deutschland. Alles halb so schlimm betont die eine Seite, die andere hüllt sich "aufgrund des schwebenden Verfahrens" in Schweigen.
Die Auslöser sind oft nichtig. Doch in der Emotion eines Fußballspiels führen unberechtigte Platzverweise, nicht gegebene Elfmeter, kleine Provokationen oder zweifelhafte Tore zu Kurzschlussreaktionen bei Spielern und Zuschauern. „Es passiert selbst Profis. Ich denke da nur an Zinedine Zidane im WM-Finale 2006“, meint Thomas Berndsen. Der große Unterschied: Im Profibereich führen solche Aussetzer auf dem Platz oder auf den Rängen nicht zu Spielabbrüchen. „Ohne Disziplin kommt man eben nicht nach oben“, sagt Helmut Jersch, Vorsitzender der Kreisspruchkammer Bochum. Bei randalierenden Zuschauern hilft im Profibereich die Polizei, die jeden Winkel der Stadien zwischen Regional- und Bundesliga überwacht.
Doch zurück in die Kreisliga, wo weder gut erzogene, steinreiche Profis, noch ausgebildete Ordner auf dem Platz stehen. Helmut Jersch bekam in „seiner“ Spruchkammer im Kreis Bochum in der jüngsten Vergangenheit einige Fälle auf den Tisch. „Doch mehr als die Hälfte der Matches wurden zu Unrecht abgebrochen“, erklärt der Funktionär. Er sieht dies im Schiedsrichtermangel und der dadurch sinkenden Qualität begründet. Denn die Spielordnung in der Satzung des FLVW (§ 29) sieht einen Abbruch erst vor, „wenn der Schiedsrichter alle Machtmittel ausgeschöpft hat.“ Dies sei häufig nicht der Fall, meint Jersch. „Oft bricht ein Schiedsrichter wegen Dingen ab, die er gar nicht gesehen hat.“ Nicht selten verlassen die vermeintlichen Streithähne nach dem frühzeitigen Abpfiff das Spielfeld Arm in Arm.
Eine Schwierigkeit in der anschließenden Spruchkammerverhandlung: Die Unparteiischen stehen zu ihrer Version, Vereine werden zu Unrecht bestraft.In den meisten Fällen ist es ohnehin schwierig, im Nachhinein eine gerechte Bestrafung zu finden. Die meisten abgebrochenen Spiele werden neu angesetzt, da sich ein Hauptschuldiger nur schwer ausmachen lässt. „Es ist schwierig, den gesamten Verein für etwas zu bestrafen, was einzelne Spieler oder Zuschauer verursacht haben“, erklärt Thomas Berndsen. Welche Lösungsansätze für dieses Problem stehen bereit? Der Start muss in den Vereinen selbst gemacht werden, wo Disziplin und eine gute Außendarstellung vor emotionalen Befindlichkeiten stehen sollten. In vielen Kreisen gibt es deshalb Problemlotsen, die oftmals als Pädagogen gefragt sind. „Sie können in vielen Fällen helfen“, sagt Jersch. Die höchste Kontrollinstanz ist die so genannte Verbandsaufsicht. Wer erst einmal vom FLVW beobachtet wird, darf sich nichts mehr erlauben.

Denn sonst drohen hohe Strafen oder sogar der Ausschluss aus dem Spielbetrieb. Sind die Täter klar identifizierbar, gehen viele Kreise mit harten Mitteln vor. Im Kreis Duisburg wurde ein Spieler wegen Anspuckens des Schiris für neun Monate aus dem Verkehr gezogen, ein anderer muss nach einer Tätlichkeit 18 Monate pausieren. Es wird deutlich: Gewalt auf dem Fußballplatz lohnt sich letztlich nie. Sieg oder Spielabbruch - diese Formel löst sich niemals auf.
Die Vorfälle sind häufig, aber von unterschiedlicher Qualität. Da geraten ganze Zuschauerblöcke aneinander, einzelne Kicker prügeln sich oder der Schiedsrichter wird angegriffen. Erst am vergangenen Wochenende rückten in Oberhausen und Duisburg Streifenwagen an, um die Situation zu beruhigen. Beinahe wöchentlich kommt es auf den Revierplätzen zu Abbrüchen wegen Faustkämpfen, Schiri-Attacken oder Massenschlägereien.


Zuletzt modifiziert von altekim am 21.11.2007 - 11:42:48


Lieblingszitat: Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum!

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