Wieder Attacke auf Schiedsrichter

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Seine Spiele an Gründonnerstag und Ostermontag hat Fußballschiedsrichter Norbert Gröger bereits zurückgegeben. Ob der Dattelner überhaupt noch einmal die Pfeife in den Mund nehmen wird, ist höchst ungewiss. Gröger ist am Sonntag Opfer eines tätlichen Angriffs geworden. Und das nicht zum ersten Mal.
Fußball-Schiedsrichter leben mitunter gefährlich.

„Langsam ist das Maß voll“, so der Dattelner im Gespräch mit unserer Redaktion. „Die letzten zweieinhalb Jahre war alles friedlich und jetzt das.“
Gröger brach am Sonntag die Kreisliga-B-Begegnung zwischen SG Langenbochum II und SuS Bertlich in der 75. Minute beim Stande von 1:0 für Langenbochum ab. Bertlichs Kevin Brodt hatte den Schiedsrichter mit der einen Hand an den Hals gefasst und zugedrückt. Mit der anderen hatte er versucht, Gröger die Rote Karte aus der Hand zu schlagen, die dieser dem Bertlicher wegen groben Foulspiels zeigen wollte. So die Version des Schiedsrichters aus Datteln.
Die bestätigt in weiten Teilen auch Thomas Droste, Abteilungsleiter Fußball bei SuS Bertlich: „Kevin hat Mist gebaut und muss jetzt mit den Konsequenzen leben. Aber ohne etwas entschuldigen zu wollen, hat der Schiedsrichter zu 70 Prozent dazu beigetragen, dass auf dem Platz solch eine Unruhe herrschte. Der war nie auf Ballhöhe und sollte die Pfeife eigentlich lieber an den Nagel hängen.“
Droste führt etliche Fehlentscheidungen des Referees an, die auch ihn auf die Palme brachten. „Brech’ die Scheiße doch ab“, will er selbst von außen aufs Feld gerufen haben. Der Abteilungsleiter: „Das war alles nicht in Ordnung, aber der Schiedsrichter selbst hat gar kein Interesse daran gehabt, uns nach Spielschluss zu hören oder eine Entschuldigung anzunehmen.“ Wie bereits bei einem Übergriff vor einigen Jahren, als Gröger von einem Spieler von Eintracht Recklinghausen attackiert und schwer verletzt worden war, hat der Dattelner auch diesmal zivilrechtliche Schritte eingeleitet und Anzeige erstattet. Der Vorwurf: Körperliche und seelische Schäden.
Am Montag befand sich der Dattelner in ärztlicher Behandlung, auch will er die Hilfe eines Psychotherapeuten in Anspruch nehmen. Für Gröger war es der insgesamt dritte tätliche Angriff auf seine Person bei einem Fußballspiel in seiner Karriere als Schiedrichter. Jahre zuvor war Gröger bei einem Bezirksligaspiel in Hagen attackiert worden.
Und SuS Bertlich? Vor Monaten machten bereits Übergriffe auf den Schiedsrichter Schlagzeilen, für die Spieler der zweiten Mannschaft verantwortlich waren. Thomas Droste versichert: „Wir haben daraufhin gehandelt. Die Zweite wurde aufgelöst, weil da zwei, drei Spieler den starken Mann markieren wollten und so den Verein in Verruf gebracht haben. Die sind längst nicht mehr bei uns im Verein. Und seitdem ist nie etwas bei uns passiert.“
Auch Übeltäter Brodt sei eigentlich „ein ruhiger Kerl. Jetzt sind ihm einmal die Gäule durchgegangen. Wir werden ihn trotzdem nicht fallen lassen“.
Der Sonderbericht von Schiedsrichter Gröger wird demnächst vor der Kreisspruchkammer Gegenstand einer Verhandlung sein. Eine lange Sperre scheint gewiss. Wann die Angelegenheit zivilrechtlich geklärt wird, ist offen. Der Schaden ist damit aber nicht wiedergutzumachen.
„Unfassbar, was auf den Plätzen zum Teil los ist“, sagt Kreisschiedsrichterobmann Andreas Mermann. Und Norbert Gröger?
Der wird womöglich einen Wunsch der Bertlicher erfüllen: Er wird vielleicht nie wieder pfeifen. „Und das nach 39 Jahren als Schiedsrichter“, so der Dattelner.

Quelle: Zeitungshaus Bauer

Maik Franz foult nicht, seine Gegner knien vor ihm nieder.

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