Gefallen hat mir auf jeden Fall die Laufbereitschaft der Truppe. Wenn man da weitermacht, werden sich auch die Ergebnisse einfinden. Unabhängig davon sollte man diese Woche tatsächlich noch zwei Spieler für die vakanten Positionen verpflichten. Ich hoffe, dass man nicht warten muss, bis Fandrich von der Gehaltsliste runter ist.

Ich würde Götze hinten drin lassen. Daneben gibt es mit Voufack einen weiteren gelernten Außenverteidiger. Den würde ich jetzt bringen. Wenn er auf links ein Problem hat, dann im Wechsel mit Wiegel. Verstärkung muss aber trotzdem her.

Ich denke, viele haben das Spiel richtig analysiert und schlagen die richtigen Lösungen vor, wie zb Götze auf die 6 und Eisfeld im Wechsel mit Müsel auf die 10. Aus meiner Sicht muss man sich klar bewusst sein, dass die Mannschaft ihr Selbstbewusstsein über eine gute Abwehrleistung erarbeiten muss. RWE ist im Moment noch nicht so weit, dass man ein Spiel wie selbstverständlich dreht. Die Abwehr muss qualitativ zulegen oder wir laufen auf große Probleme zu. Dafür braucht es einfach noch zu vieler Torchancen. Es muss gelten, das auch ein selbst geschossenes Tor reicht, denn man wird vermutlich nicht oft 4 oder 5 Buden machen.

Die zweite Hälfte war in Ordnung, da haben einige Spieler angedeutet, dass man mit ihnen rechnen kann. Auch Young und Müsel sehe ich hier als Aktivposten. Ich verstehe nur immer noch nicht, wie man zu Beginn so in ein Spiel gehen kann ? Ausverkauftes Haus, erstes Spiel. Wer bereitet die Spieler mental auf so eine Situation vor, dass man total hasenfüßig in das Spiel geht? Wenn dann noch Golz und Eisfeld mit ihren Gedanken in der Kabine sind, kann das nichts werden. Ich habe zwar viele gute Ansätze im Spiel nach vorne gesehen, davon sollte man sich aber nicht täuschen lassen. Nach dem 0 : 2 ist die Mannschaft für 10 Minuten in ein Loch gefallen. Ein wirklich guter Gegner hätte uns in der Phase in alle Einzelteile zerlegt. Die Strukturen oder die Hierarchie innerhalb der Mannschaft stimmt noch überhaupt nicht. Hinten links muss jemand verteidigen, der in der Gewichtsklasse von Wiegel unterwegs ist. Irgendwo hatte jemand geschrieben, dass man mit Herzenbruch stabiler gestanden hätte. Den Gedanken hatte ich auch. Mit Herzenbruch innen und Bastians auf aussen hätte man wohl direkt kompakter gestanden. Sollte man auf Seiten des Vereins noch einmal in Betracht ziehen.

An Golz und Eisfeld muss die Frage gehen, wie man so in sein erstes Saisonspiel gehen kann ? Träumend lagen wir im Gras. Golz darf Eisfeld da gar nicht anspielen, da der seine Gegner beide im Rücken hat. Sonst wird der Ball ewig gehalten und dann planlos nach vorne gekickt. Hier leitet man ohne Bedrängnis den ersten Treffer auf dem Silbertablett vor. Und Eisfeld war auch sonst der Schwachpunkt der Mannschaft. Entweder er rückt weiter nach vorne und ist dort effektiver oder er bleibt direkt draußen. Er läuft zu wenig und zeigt wenig Härte gegen den Gegner. Mal ne Flanke oder einen Freistoß und sonst über den Platz traben - das ist zu wenig. Die Mannschaft ist nicht fokussiert, wenn das Spiel beginnt. Hierfür ist eindeutig Dabrowski zuständig. Anstatt mit Angsthasenfußball zu beginnen, sollte die Mannschaft vom ersten Moment an körperlich präsent sein. Das war sie eindeutig nicht. Aus meiner Sicht hat man das Spiel heute vergeigt, weil Golz und Eisfeld ein Tor vorbereitet haben und weil ein linker Verteidiger mit Format fehlt, der hinten links präsenter ist bei Ecken als die Mittelfeldspieler. Entweder Celebi kommt sofort rein und macht da den Unterschied oder man muss direkt nachlegen, weil hinten links sonst die Achillesferse ist. Nach vorne hat mir vieles besser gefallen als zuletzt. Und wenn man weiter engagiert nach vorne spielt, wird der Knoten auch platzen. In der Abwehr darf man gegen so einen Gegner aber nicht so leicht die Tore fangen. Vielleicht braucht die Mannschaft noch einen oder sogar zwei erfahrene Spieler.

[quote=Alter Rot Weiss] [/quote] Ich bin da in vielen Punkten bei dir, aber denkst du wirklich, dass Dabrowski nach 3 Spielen zu Fandrich, Götze oder Müsel gegangen ist und denen gesagt hat, "Jungs macht mal langsam, ihr seid zu gut" ? Götze hat immer wieder mit Verletzung und Krankheit zu kämpfen Müsel ist noch jung und lernt noch, wobei ich jetzt in der Vorbereitung Fortschritte gesehen habe. Fandrich ist für mich eine totale Enttäuschung. Ihn habe ich als einen "Königstransfer" gesehen, aber scheinbar ist seine Zeit vorbei. [/quote] Dabrowski wird wohl zu keinem Spieler gehen und ihn zu weniger Leistung aufrufen. Die Frage ist für mich - wie sieht die Mannschaft den Trainer ? - und das mache ich z.B. an Spielern wie Eisfeld oder Götze fest. Trotz aller Widrigkeiten müsste von denen eigentlich mehr kommen. Sollte sich bei den ein Eindruck verfestigen wie " vom Trainer alle Sprüche schon gehört" oder "vom Trainer kommt nur heiße Luft", dann sind die Tage von Dabrowski gezählt. Der Mannschaft ist sicher bewusst, dass Dabrowski keine 10 Spieltage Schonzeit hat. Wenn er in den ersten Spielen nicht liefert, geht alles seinen Gang.

Mit Videobeweis hätte ein Wembley - Tor niemals stattgefunden. Eine ganze Generation von Fans hätte dieses Thema so nicht von vorne nach hinten und zurück diskutieren können. Ich nehme lieber mal einen Fehler vom Schiri in Kauf, als die Entscheidung nach fast 5 Minuten vom Seziertisch. So wird der Fußball zur blutleeren Veranstaltung.

[quote=Oppa Tom] [/quote] Transparenz auch bzgl. finanzieller Aspekte... 1907% Zustimmung. Hinsichtlich personeller Konsequenzen beharre ich auf meinem Standpunkt. Die aktuellen "Offiziere verlassen erst dann das Schiff", wenn vermeintlich bessere Führungskräfte in den Startlöchern stehen. Oder die aktuellen Offiziere belegen zeitnah und nachweislich, dass sie das Ruder rumgerissen und das Schiff wieder auf Kurs haben. Was mich die ganze Zeit wundert, dass sich Herr Peljhan in dieser durchaus turbulenten Zeit nicht mal öffentlich äußert. Ich könnte mir tatsächlich vorstellen, dass seine Sichtweise und Aussagen Gewicht haben könnten. [/quote] Diese Meinung teile ich genauso. Bei allem berechtigten Interesse zu den Zahlen der Buchhaltung und bei aller Verwunderung zu den bisher von Uhlig gelieferten Zahlen, muss gelten, dass der Verein nicht nur handlungsfähig ist, sondern nach außen ein stimmiges bzw. geeintes Bild abgibt. Die Außendarstellung als Ganzes, sollte man nicht außer Acht lassen. Eine Revolution um der Revolution willen, führt zu nichts.

Ich würde jetzt erstmal die außerordentliche JHV abwarten und dann sieht man (oder Frau) weiter. Es bringt jetzt meines Erachtens nichts, mit ultimativen Forderungen, egal welcher Art, bereits jetzt aufzuwarten. Es steht jedem frei, seine Fragen auf dieser Veranstaltung zu stellen und entsprechend Transparenz einzufordern. Natürlich stellen sich auch mir Fragen und einiges von dem, was Uhlig von sich gibt, lässt mich immer noch fragend zurück. Ich erwarte seriöse Antworten und den Nachweis, dass man lernfähig ist. Kommt das nicht so rüber, kann man immer noch den Rücktritt des Aufsichtsrates oder von Uhlig fordern. Vor dem Hintergrund, dass RWE ein gebranntes Kind ist, erachte ich den offenen Brief der Fanszene als legitim. Ich würde das Ganze aber erst einmal ergebnisoffen angehen und den Beteiligten die Möglichkeit zur Klarstellung geben.

Es fällt mir zwar schwer zu glauben, wie man in seiner Kalkulation so sehr daneben liegen kann, wie der aktuelle Vorstand. Allerdings entnehme ich der Stellungnahme von Uhlig, dass man das Thema vermutlich erfasst hat und die notwendigen Änderungen eingeleitet hat. Dass es so weit kommen konnte, spricht nicht für die handelnden Personen. Auch das Kontrollorgan Aufsichtsrat sieht hier nicht gut aus. Wo findet hier vorausschauendes Agieren statt ? Auch wenn der Verein in seinem Bestand nicht gefährdet ist, muss man festhalten, dass es so weit nicht kommen darf. Ich werte die öffentliche Stellungnahme von Uhlig daher mal als Gesprächsgrundlage und hoffe auf aufschlussreiche Antworten auf der kommenden Veranstaltung. Aus meiner Sicht kann man jetzt dennoch nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Es braucht eine vertauensbildende Maßnahme, welche als Signal bei den Mitgliedern ankommt. Das könnten z.B. zwei von den Mitgliedern gewählte Vertauenspersonen sein, welche bilanzkundig sind oder sich im Vertagsrecht auskennen. Dabei geht es nicht darum, den Vorstand vorzuführen, sondern den Mitgliedern eine direkte Kontrollmöglichkeit einzuräumen und Vertrauen wieder herzustellen.