„Spätestens mit dem Heimspiel gegen Düsseldorf wussten wir auch: Es geht um die Existenz des Vereins.“ Es sind dramatische Worte, die Schalkes Vorstand Alexander Jobst im Interview mit der WAZ wählt. Dort blickt er auf den Tiefpunkt des Jahres zurück: der 0:4-Niederlage im Heimspiel am 2. März.
Damals trennten die Königsblauen nur noch vier Punkte vom Relegationsplatz. Die Bilder von Domenico Tedesco, der sich mit den Schimpftiraden der Fans auseinandersetzte, gingen durch die Republik. Jobst: „Ich erinnere mich, wie Clemens Tönnies, Jochen Schneider, für den es übrigens sein erstes Spiel auf Schalke war, und ich nach dem Spiel in die Kabine gegangen sind, um Domenico Tedesco wieder aufzubauen. So etwas vergisst man nicht.“
Das Jahr selbst sei für ihn vor allem von drei Begriffen geprägt: „Erst Sorge, dann Lethargie – aber jetzt auch wieder Freude. Das letztere überwiegt eindeutig. 2019 war von der Stimmungslage und den Aufgaben enorm herausfordernd, für mich persönlich sicherlich das intensivste Jahr, seit ich auf Schalke bin“, hält er nach acht Jahren auf Schalke fest.
Zwei Wochen nach dem Tiefpunkt und einer 0:7-Niederlage in der Champions League bei Manchester City musste Tedesco gehen. Nachdem die Schalker unter Huub Stevens, Mike Büskens und Gerald Asamoah den Klassenerhalt sichern konnten, installierte Schneider David Wagner als neuen Trainer. Ein Glücksgriff, wie sich später erweisen sollte.
Schalke überwintert mit 30 Punkten auf dem fünften Tabellenrang. Mit ihm soll nun endlich wieder Kontinuität kommen, die der Verein so dringend benötige: „Ich freue mich sehr, dass sie auf Schalke angekommen sind. In dieser Konstellation wirkt das nach sechs Monaten sehr stabil.“