Ex-Schalker

Kaltstart für Nübel im Monaco-Tor - "T-Frage" für Kovac offen

Den Einstand hatte sich Alexander Nübel vermutlich etwas anders vorgestellt. Den eigenen Kasten sauber halten, das ist auch in einem Testspiel die oberste Prämisse für einen Torwart. Diese Zielsetzung musste der per Leihe vom deutschen Rekordmeister Bayern München zum französischen Erstligisten AS Monaco transferierte Keeper im Test gegen Cercle Brügge aber bereits nach vier Zeigerumdrehungen über Bord werfen. Einen wuchtigen Schuss von Dimitar Velkovski musste der 24-Jährige passieren lassen, der Ball fand seinen Weg in das obere Eck des Monaco-Kastens.

Ein undankbarer Beginn für Nübel - der sich in den ersten 45 Minuten der am Ende mit 3:1 für die Monegassen geendeten Begegnung mit dem belgischen Erstligisten aber ansonsten nichts vorzuwerfen hatte. Nach dem zweiten Testspiel der laufenden Vorbereitung auf die neue Saison gewährte AS-Trainer Niko Kovac dann einen Einblick in seine Gedankenspiele bezüglich der berühmten "T-Frage". Klar ist: Der ehemalige Bayern-Coach hat vier Akteure zwischen den Pfosten zur Auswahl. Klar ist auch: Weder der letztjährige, aktuell an einer Oberschenkelverletzung laborierende Stammkeeper Benjamin Lecomte noch der Ex-Schalker Nübel haben den Stammplatz sicher. Denn mit Radoslaw Majecki und Vito Mannone sind noch zwei weitere ambitionierte Kandidaten im Rennen.

Kovac mit klarer Ansage

"Wir bedauern die Verletzung von Benjamin. Aber wir haben Alexander, Radoslaw und Vito. Es wird einen Konkurrenzkampf um die Torwartposition geben", erklärte Kovac, der mit seinem Team noch drei weitere Vorbereitungsspiele, darunter gegen den VfL Wolfsburg, bestreitet, in einem Interview auf der vereinseigenen Homepage.

Die Torwartfrage soll bis Anfang August geklärt sein - dann startet die 3. Qualifikationsrunde für die Champions League. Kovac stellte klar: "Der Torhüter, der im ersten Spiel der Champions League zum Einsatz kommt, ist der für die Saison." Fest steht damit also, dass es für Nübel, der nach seinem Wechsel von Schalke zu den Bayern im vergangenen Sommer zu wenig Einsatzzeiten für den Rekordmeister in der abgelaufenen Saison verbuchen konnte, auf der Suche nach mehr Spielpraxis in Monaco alles andere als ein Kinderspiel wird. Und das, obwohl Bayern-Vorstand Oliver Kahn das gemeinsame Ziel nach mehr Wettkampfpraxis für den designierten Manuel-Neuer-Nachfolger in der vergangenen Woche noch einmal betonte.

Nübel will und muss sich beweisen - bereits im nächsten Jahr könnte sein Stammverein die für zwei Jahre anberaumte Leihe abbrechen. Bis zum nächsten oder spätestens übernächsten Sommer sollte der Schlussmann dann in einer entsprechenden Anzahl von Spielen für seinen neuen Verein aufgelaufen sein, um gut vorbereitet als "Kronprinz", wie Berater Stefan Backs kürzlich in einem "Sport1"-Podcast erklärte, möglichst das Erbe des großen Manuel Neuer anzutreten.