Auch wenn sich der 1,70 Meter große Offensivmann in der vergangenen Drittligasaison für den Absteiger aus Lotte meist nur als Einwechselspieler beweisen durfte, kam der Youngster immerhin 24 Mal zum Einsatz und erzielte dabei vier Tore. Trotz seines jungen Alters kennt er die Liga also schon gut. Beim Trainingsauftakt der Zebras konnte der flexibel einsetzbare Stürmer verletzungsbedingt allerdings noch nicht mitwirken. Das soll sich schleunigst ändern. „Am meisten freue ich mich auf die Fans und die Atmosphäre im Stadion“, sagte Karweina, der vorzugsweise als Zehner oder „falsche Neun“ aufläuft.
Von der großen Schar an MSV-Anhängern, die trotz des unbeständigen Wetters den Weg auf das Trainingsgelände an der Westender Straße gefunden hat, war der Neuzugang fast schon überwältigt. „Das zeigt, dass die Leute in der Region Bock auf den Verein haben.“ Karweinas erste Eindrücke als Spieler des MSV Duisburg waren durchweg positiv. Sein neuer Trainer Torsten Lieberknecht ist vor allem von den technischen Fähigkeiten und dem schnellen Antritt des 20-Jährigen überzeugt. Nicht umsonst bezeichnete ihn der 45-Jährige kürzlich als einen „echten Straßenfußballer.“
Karweina zollt höchsten Respekt vor Moritz Stoppelkamp
Für Duisburgs Nummer 19 ist nach wenigen Tagen im MSV-Dress wahrlich noch vieles neu, dennoch stellt Karweina bereits fest: „Es wird sehr spannend viele neue Gesichter kennenzulernen. Man kann hier auf allen Ebenen nur dazulernen.“ Das kann der Stürmer wohl auch von Routinier Moritz Stoppelkamp, den er als „besonderes Stück Bundesligageschichte“ charakterisierte. Um irgendwann mal in dessen Fußstapfen treten zu können, steht neben Karweina vielen Spielern aus dem neu formierten Team in Zukunft noch ein langwieriger Entwicklungs- und Reifeprozess bevor.
Einzig seine Sympathie für den FC Schalke 04 konnte der in der Jugend des 1. FC Köln ausgebildete Stürmer am Donnerstagnachmittag nicht unterdrücken. „Meine Mutter und mein Bruder kommen aus Gelsenkirchen“, sagte der 20-Jährige zu. Beide seien Schalke-Fan – die Begeisterung über den Wechsel zum MSV hielt sich bei seiner Familie deshalb am Anfang wohl eher in Grenzen, wie er scherzhaft zugab.
Ob auch Sinan Karweinas Herz für den Reviernachbarn schlägt, traute sich der zweifache Regionalligaspieler der Kölner Zweitvertretung vor den 600 anwesenden MSV-Fans nicht kundzugeben. Stimmen seine künftigen Leistungen unter Torsten Lieberknecht und erzielt Karweina vor allem viele Tore für den MSV, werden die Zebra-Anhänger ihm wohl auch das verzeihen können.
