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Vor RWO-Spiel
Mario Basler: "Für RWE würde ich noch einmal die Schulbank drücken"

Mario Basler ist mittlerweile als TV-Experte.
Mario Basler ist mittlerweile als TV-Experte. Foto: dpa
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Rot-Weiss Essen gegen Rot-Weiß Oberhausen: Da werden auch bei Mario Basler Erinnerungen wach. Der 30-malige deutsche Nationalspieler erinnert sich im RevierSport-Gespräch an seine Zeit bei den beiden Revierklubs.

Basler: Ein großer Name im deutschen Fußball. "Super Mario", mittlerweile 51 Jahre alt wurde zweimal Deutscher Meister (1997 und 1999), Deutscher Vizemeister (1995, 1998), DFB-Pokal-Sieger (1994, 1998), Europameister 1996 und stand 1999 im Champions-League-Finale.

Beim FC Bayern München, Werder Bremen und dem 1. FC Kaiserslautern feierte der exzentrische Offensivspieler mit dem brillanten rechten Fuß seine größten Erfolge. Er spielte aber auch für Rot-Weiss Essen. Zwischen 1989 und 1991 bestritt Basler 54 Pflichtspiele für RWE. Eine Zeit, an die sich der Pfälzer nur zu gerne erinnert.

Das gilt auch für Rot-Weiß Oberhausen. Zwischen Oktober 2011 und September 2012 war er Trainer bei RWO.

Am Sonntag (14 Uhr) treffen seine ehemaligen Klubs in der Regionalliga West aufeinander. RevierSport hat mit dem heutigen TV-Experten gesprochen.

Mario Basler, RWE gegen RWO: Welche Erinnerungen rufen diese beiden Klubs bei Ihnen hervor? Bei beiden Vereinen hatte ich eine schöne Zeit. Das Ruhrgebiet ist wunderbar. Ich kann mich noch an meine Zeit in Essen, Ende der 1980er Jahre, genau erinnern. Rot-Weiss Essen war schon damals ein ganz besonderer Verein. Das Georg-Melches-Stadion, die Hafenstraße, die Fans, das war atemberaubend. Ich habe danach in vielen Stadien der Welt gespielt. Aber Essen, das war ein besonderer Ort.

Und Oberhausen? Bei RWO war ich Trainer. Das war 20 Jahre nach meiner Zeit als Spieler in Essen. Ich habe Oberhausen als einen sehr seriösen, netten Verein kennengelernt. Alles etwas kleiner als in Essen - aber sehr schön. Ich hatte ein schönes Jahr in Oberhausen und werde mich an RWO immer gerne erinnern - auch wenn die Zeit sportlich gesehen nicht erfolgreich war.

Aktuell steht Oberhausen vor Essen in der Tabelle... Ja, ich schaue ab und an mal drauf, wie es in der Regionalliga West aussieht und bin immer traurig. RWE hat letzte Woche 0:2 gegen Rödinghausen verloren. Das ist echt schade. Irgendetwas läuft da falsch in Essen.

Wie meinen Sie das? 11.000 Fans laufen da im Schnitt zu den Heimspielen hin - Wahnsinn, kann ich nur sagen. Und die Spieler bekommen es nicht hin, dass das Stadion eine Festung wird. Das ist für mich unbegreiflich. Für jeden Einzelnen sollte es eine Ehre sein, in der 4. Liga unter diesen Bedingungen zu arbeiten und vor diesem Publikum zu spielen. Vielleicht wird in Essen auf die falschen Pferde gesetzt, vielleicht ist es einigen dort einfach zu gemütlich, zu bequem.

Was würden Sie denn als Trainer anders machen? Ich bin jetzt wirklich weit weg und RWE hat mit Christian Titz für Regionalliga-Verhältnisse einen bekannten Trainer. Das ist auch gut so. Aber ich kann eines sagen: Für Rot-Weiss Essen würde ich noch einmal die Schulbank drücken. Meine Fußballlehrer-Lizenz ist abgelaufen, aber es gibt Klubs, für die ich nochmal büffeln würde. So ein Verein ist RWE. Dieser Klub hat ja alles: eine große Stadt, große, potente Sponsoren, ein tolles Stadion, eine super Infrastruktur, und wahnsinnige Fans. Ich wünsche dem Klub von Herzen eine bessere Zukunft. Ich glaube schon, dass Essen nur aus der Regionalliga rauskommen muss. Dann könnte das alles eine Eigendynamik aufnehmen, so dass RWE sich schnell in der 2. oder gar 1. Bundesliga wiederfindet.

Für eine bessere Zukunft hat Essen vor der Saison Jörn Nowak aus Oberhausen geholt... Ja, das weiß ich. In der Saison 20212/2013 war Jörn noch mein Spieler, bevor ich nach dem Köln-II-Spiel bei RWO das Handtuch geschmissen habe. Ich glaube, dass er bei mir jede Minute gespielt hat. Ein sehr guter Junge, verantwortungsvoll und sehr klar im Kopf. Ich habe schon damals gedacht, dass er mal irgendwann in der Manager-Branche seine Weg gehen wird.

Und RWO? Ich freue mich für Mike Terranova und Patrick Bauder, dass es so gut bei Ihnen läuft. Auch die beiden waren meine Spieler als ich RWO-Trainer war. 'Terra' war schon immer ein besonderer Typ. Er macht das toll als Trainer. Bauder war ein überragender Fußballer, der mindestens Zweitliga-Format hatte. Leider haben ihm Verletzungen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich hoffe, dass er als Manager mehr Glück hat. Ein intelligenter Kerl, dem ich alles Gute wünsche.

Wem drücken Sie denn am Sonntag die Daumen? Da das Spiel in Essen stattfindet, könnte ich mir vorstellen, dass RWE knapp gewinnt. Trotz der schlechten Heimbilanz von RWE, weiß ich, dass es in einem Derby besonders auf die Fans ankommt. Und da hat Essen einen klaren Vorsprung.

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