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Was überrascht einen noch beim KFC Uerdingen? Die klare Antwort: Gar nichts! Denn am Dienstag wurde Ex-Trainer Stefan Krämer als neuer Krefelder Chefcoach vorgestellt. „Wir wussten ganz genau, wo seine Skills liegen“, betont Uerdingens Geschäftsführer Nikolas Weinhart. Und ergänzt: „Die Beweggründe für diese Entscheidung liegen auf der Hand. Wir haben mit ihm eine sehr erfolgreiche und emotionale Zeit verbracht. Stefan ist der absolut richtige Mann. Er ist der optimale Trainer für den KFC.“
Ein Rückblick: Am 15. März 2018 installierte der Regionalligist KFC Uerdingen Stefan Krämer als neuen Trainer. Mit dem 52-Jährigen stiegen die Krefelder am Ende der Saison 2017/18 in die Dritte Liga auf. Die Hinserie der darauffolgenden Spielzeit beendeten die Blau-Roten auf dem vierten Tabellenplatz. Zum Rückserienauftakt verliert der KFC mit 0:3 gegen die Würzburger Kickers. Klubboss Mikhail Ponomarev entbindet Krämer anschließend mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben. In einer Stellungnahme erklärt der Mäzen: „Wir hatten zuletzt leider zu oft unterschiedliche Vorstellungen und Sichtweisen.“
Nun also die Rolle rückwärts. Krämer ist wieder da. Und beim KFC und im Krefelder Umfeld sind viele total euphorisiert. Friede, Freude, Eierkuchen. Doch was ist jetzt anders? „Das ist schwer zu bewerten“, meint Weinhart. Daher kann einem die Rückholaktion schon spanisch vorkommen. Die Frage muss erlaubt sein: Wie kam der KFC Uerdingen auf diese Idee?
Ein Sprichwort sagt: Man heiratet nicht zweimal die gleiche Frau. Vor allem dann nicht, wenn sie einen vorher im hohen Bogen aus dem Haus wirft und direkt die Scheidung will. Doch Krämer sieht in Uerdingen noch immer „große Möglichkeiten“. Und das mag auch stimmen. Und jetzt kann man sagen: Vielleicht hätte man den 52-Jährigen damals gar nicht freistellen dürfen.
Dass der Verein diese Entscheidung jetzt aber so verkauft, als hätte er Krämer damals nicht zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt entlassen, um ihn jetzt wieder zu einem denkbar günstigen Zeitpunkt einzustellen, ist einfach nicht nachzuvollziehen und schlichtweg unprofessionell. Wenngleich es auch ein Fakt ist: Kommt nun der Erfolg, werden sich in Krefeld alle wieder auf die Schulter klopfen…
