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"Nur die mit größerer Überlebenschance"
Serie-A-Profi: In Bergamo werden nicht alle Menschen gerettet

Foto: firo
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In den polnischen Medien schildert Serie-A-Torwart Lukasz Skorupski die unglaublichen Geschehnisse rund um das Coronavirus in Italien. Der Polen befindet sich in Bologna in Quarantäne.

Skorupski, der seit dem Sommer 2013 in Italien seinen Lebensunterhalt verdient, ist die aktuelle Nummer eins des FC Bologna.

In der Region Emilia-Romagna, zu der Bologna gehört, gibt es aktuell - Stand: Freitagmorgen, 13. März - rund 100 mit dem Coronavirus infizierte Menschen. Skorupski beschreibt gegenüber dem polnischen Sportblatt "Przeglad Sportowy" die Zustände in Bologna und ganz Italien. "Es ist gefährlich geworden. Die Zeit verbringe ich nur im Haus. Wir werden vor einer großen Katastrophe gewarnt. Ich überlege aber, ob wie diese nicht aktuell schon erleben? In Bergamo rettet man nur noch die Menschen, die ein größere Überlebenschance besitzen. Ich kann es mir nicht vorstellen, welch große Herausforderung es für einen Arzt sein muss, über Leben und Tod zu entscheiden."

Seit Montag ist in Italien nichts mehr so, wie es einmal war

Der 28-jährige Pole beschreibt das Leben in Italien aktuell, wie in einem Science-Fiction-Film. Er sagt, dass seit Montag nichts mehr so sei, wie es einmal war.

"Wir dürfen nur zuhause sein, nicht in die Stadt gehen, ganz davon zu schweigen das Land zu verlassen. Wenn man die Quarantäne nicht einhält, drohen hohe Bußgelder und gar Haftstrafen bis zu drei Monate. Man darf die Häuser und Wohnungen nur verlassen, wenn man in den Supermarkt geht oder sich schlecht fühlt und medizinische Hilfe benötigt", erzählt Skorupski im "Przeglad Sportowy".

Angst vor Schließung der Supermärkte

Skorupski spürt und fühlt die Angst und Sorgen der Menschen, allen voran vor der Schließung der aktuell noch offenen Supermärkte. "Vor der Schließung der Lebensmittel-Läden haben die Menschen die größte Angst. Meine Frau war vor wenigen Tagen mit einer Atemschutzmaske und Handschuhen in einem Supermarkt und hat Einkäufe für gut einen Monat besorgt. Sie hat mir unfassbare Geschichten geschildert, die in den Läden vonstatten gehen."

Skorupski appelliert an seine Landsleute in Polen. Hier sind noch nicht allzu viele mit dem Coronavirus infiziert worden. Der Bologna-Keeper betont: "In Italien ist eine große Panik ausgebrochen. Das ist die Konsequenz davon, weil man die Epidemie auf die leichte Schulter genommen hat. Ich bitte alle Polen, dass sie nicht den gleichen Fehler begehen - glaubt mir. Das, was hier passiert, ist Armageddon. Schließt und verbietet in Polen alles, was zu Menschenmengen führt - je früher, desto besser."

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