Auch die Profis des FC Schalke 04 verzichten in den herausfordernden Zeiten der Coronavirus-Krise auf einen Teil ihres Gehalts. "Wir wussten um die Situation des Klubs", erklärt Kapitän Omar Mascarell in einem Interview mit der Bild-Zeitung und betont: "Jeder weiß, dass wir finanziell nicht die besten Zeiten erleben. Das Corona-Virus stellt den Klub vor enorme Schwierigkeiten.“
Umso erfreuter war der Mittelfeldspieler, wie schnell die Vereinbarung zwischen Mannschaft und Verein getroffen wurde: „Erstmal haben wir als Kapitäne und Mannschaftsrat über das Thema gesprochen. Tenor: Jetzt ist die Zeit zusammen zu stehen und zu helfen! Uns war klar, dass wir die finanzielle Situation kurzfristig entspannen können. Anschließend haben wir erst mit dem gesamten Team, dann dem Vorstand gesprochen. Nach wenigen Tagen stand die Vereinbarung."
Schalke-Spieler wollten Mitarbeiter schützen
Durch den Gehaltsverzicht der Mannschaft wurden die Mitarbeiter des Vereins vor finanziellen Verlusten bewahrt. Laut Mascarell war das die treibende Kraft bei der Mannschaft: „Das war für uns das wichtigste. Viele Mitarbeiter verdienen nicht viel Geld, müssen aber ihre Miete pünktlich zahlen, Lebensunterhalt bestreiten. Sie haben Kinder, die versorgt werden müssen. Wir sind Schalke, wir sind eine Familie, da hilft man sich untereinander. Wir dürfen eines nicht vergessen: Wir sind Fußballprofis, dürfen dabei aber nie die Lebensrealität aus den Augen verlieren. 15 Prozent Gehaltsverzicht sind für uns deshalb eine Selbstverständlichkeit, vor allem wenn man damit vielen helfen kann."
Besonders positiv überrascht war Mascarell von der kollektiven Bereitschaft der Mannschaft, zu helfen: „Es war das erste Mal für mich, dass ich mit den Jungs über so ein schwieriges Thema reden musste. Ich dachte mir: Vielleicht werden einige Spieler das anders sehen, Zweifel haben, und man muss sie überzeugen. Aber ganz ehrlich: Ich war fast ein bisschen geschockt, wie sehr alle mitgezogen haben. Das war ein wichtiges Zeichen.“
Schalke-Profis zu weiteren Verzichten bereit
Marketingvorstand Alexander Jobst betonte zuletzt mehrfach, dass sich der FC Schalke in Anbetracht der finanziellen Folgen der Coronavirus-Krise in einer „existenzbedrohenden Situation“ befinde.
Mascarell ist davon überzeugt, dass der Verein die Herausforderung meistern wird: „Ja! Da bin ich mir sicher. Schalke ist eine Familie, in der man sich gegenseitig hilft. Das zeigt der Club ja auch mit seiner Kampagne #NurImWir. Dort wollen wir unsere Region Gelsenkirchen sozial unterstützen. Solidarisch sein mit allen, denen Schalke 04 wichtig ist. Diese schwierige Situation für alle meistern wir nur gemeinsam.“
Dazu könnten offenbar auch weitere Gehaltsverzichte zählen. Mascarell und seine Mitspieler sind dazu jedenfalls bereit: „Auf jeden Fall! Wir haben das mit Team und Klub-Führung vereinbart. Wir wollen nun erst einmal versuchen, die Saison abzuschließen. Ende Juni werden wir uns nochmal zusammensetzen, um über den aktuellen Status reden. Wir sind immer bereit, dem Klub zu helfen.“
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