Kevin Weggens Stationen im Jugendfußball lesen sich klangvoll. Borussia Mönchengladbach, KFC Uerdingen, Rot-Weiss Essen. Er spielte stets auf hohem Niveau, schaffte aber letztlich nicht den Sprung in den Profibereich. "Woran es gelegen hat, kann ich im Nachhinein gar nicht so genau sagen. Ich hatte eigentlich einen guten Weg eingeschlagen, war aber irgendwie nie zur richtigen Zeit am richtigen Ort", sagt Weggen, der sein erstes Jahr im Herrenfußball dann in der Regionalliga beim Wuppertaler SV verbrachte.
Von dort aus ging es im Sommer 2015 zur mittlerweile abgemeldeten zweiten Mannschaft des MSV Duisburg und ein Jahr später zum VfB Lübeck in die Regionalliga Nord.
Weggen ist erst in Lübeck richtig gereift
Vor allem diese Zeit habe ihn weitergebracht, erzählt Weggen, der in Mönchengladbach wohnt. "Ich war 500 Kilometer weit weg von Zuhause und musste eigenständig leben. Dazu haben wir innerhalb des Vereins sehr professionell gearbeitet, Lübeck wollte eben schon damals in die 3. Liga hoch. Diese Zeit hat mich sehr geprägt. Ich habe das Gefühl, dass ich erst seitdem richtig gut bin", sagt der 26- Jährige.
Ausleihe nach Schönberg
Nach einer Halbserie mit 15 Einsätzen wurde Weggen im Winter 2017 zum FC Schönberg in die Regionalliga Nordost verliehen. Dies sei keine leistungsbezogene Entscheidung gewesen, erinnert sich der defensive Mittelfeldspieler. "Ich habe in Lübeck zwar meine Spiele gemacht, kam aber vor allem als Innenverteidiger zum Einsatz. Ich hatte die Wahl, zu bleiben oder mich verleihen zu lassen. Da ich in Schönberg auf der Sechs spielen konnte, war das für mich dann ein sinnvoller Schritt", erklärt er.
Seit der Saison 2017/18 spielt er nun also beim SV Straelen, machte bereits den Regionalligaauf- und abstieg mit. Auch in diesem Jahr wird sich die Spielklasse des SVS wohl wieder ändern. "Ohne Corona wären wir wahrscheinlich jetzt schon aufgestiegen", mutmaßt Weggen, der nicht auf die Regionalliga verzichten möchte.
"Für mich wäre ein Saisonabbruch okay, wenn man dann den aktuellen Stand nimmt. Mit Wattenscheid steht bereits ein Regionalligaabsteiger fest, also kämen im nächsten Jahr nur zwei neue Teams hoch. Das muss zu verkraften sein", sagt er.
Ziel: 3. Liga
Weggen, der in Straelen noch einen Vertrag bis zum Sommer 2021 hat, möchte aber auf jeden Fall noch höher spielen. "Ich traue mir definitiv die 3. Liga zu. Schon bei Schönberg hatte ich eine gute Saison, da ist leider niemand auf mich aufmerksam geworden. Das ist aber auch nachvollziehbar, immerhin sind wir am Ende abgestiegen." Mit dem SV Straelen bietet sich dann in der kommenden Saison wohl erneut die Bühne Regionalliga. Für Kevin Weggen ist das damit die nächste Chance zu beweisen, dass er das Zeug für die 3. Liga hat.
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