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Didi Schacht über MSV und Schalke: "Ich habe gelitten"

Didi Schacht mit dem MSV-Maskottchen in seinem Currywurst-Imbisswagen.
Didi Schacht mit dem MSV-Maskottchen in seinem Currywurst-Imbisswagen. Foto: firo
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Der ehemalige Fußballprofi Didi Schacht (57) hat anstrengende Wochen hinter sich. Er fieberte mit Schalke, aber auch mit dem MSV Duisburg. Seine Herzensklubs verfehlten am Ende die Saisonziele. RevierSport sprach mit Schacht.


Zu Beginn des Jahres 2020 war Dietmar "Didi" Schacht noch frohen Mutes. Er ging davon aus, dass der MSV Duisburg in die 2. Bundesliga zurückkehrt und Schalke in der kommenden Saison in Europa spielt. Doch es kam alles anders.

RevierSport hat mit Schacht, der über 100 Spiele für den MSV bestritt und 70 Mal für Schalke auflief, über die letzten Wochen und Monate gesprochen. Er verrät, wie sehr es ihn schmerzt, dass seine Herzenklubs die Saisonziele verfehlt haben.

Didi Schacht, warum hat der MSV Duisburg letztendlich den Aufstieg vergeigt?

Vergeigt ist schon ein gutes Wort dafür (lacht). Im Ernst: Ich hätte Torsten Lieberknecht den Aufstieg sehr gegönnt. Er ist ein toller Zeitgenosse. Wir verstehen uns gut. Leider hat dem MSV nach dem Re-Start die Konstanz gefehlt. Leider haben die Spieler zu viele individuelle Fehler begangen. Und damit meine ich nicht nur Torwart Weinkauf. Denn Fehler können passieren. Aber die ganze Mannschaft hat nicht mehr so wie vor Corona agiert.

Warum? Ich denke, dass es allen voran an den Zuschauern lag. Der MSV war am Ende der größte Verlierer in der 3. Liga. Zum einen sind die Zuschauer für den MSV von wirtschaftlich hoher Bedeutung. Zum anderen haben die Fans die Spieler in der Hinrunde getragen. Viele Jungs kommen ja aus der Regionalliga. Sie haben diesen Push benötigt. Jetzt mussten sie ohne die Leute auskommen. Das hat nicht geklappt. Ich habe wirklich bei jedem Spiel gelitten und gehofft, dass es klappt. Doch leider müssen wir wieder in der 3. Liga ran.

Wird der Aufstieg denn in der kommenden Saison gelingen? Er muss gelingen. Denn jedes weitere Jahr in der 3. Liga gefährdet die Zukunft des Vereins. Ich glaube nicht, dass die Sponsoren, aber auch die Fans Lust auf einige Jahre 3. Liga haben. Der MSV ist ein Zweitligist. Ob der Aufstieg klappt? Man muss sehen, welche finanziellen Mittel der MSV zur Verfügung haben wird. Auf zwei, drei Positionen sollte man sich schon noch verstärken.

Es wird auch nicht einfach die Mannschaft zusammenzuhalten... Nein. Aber das war es ja beim MSV nie. Lukas Daschner oder Ben Balla sind natürlich in den Fokus von Zweitligisten geraten. Bei einer guten Ablösesumme sollte der MSV schon überlegen, ob man da nicht einen oder zwei Spieler verkauft. Duisburg braucht ja auch das Geld. Besser ist es jetzt zu verkaufen, als die Jungs in einem Jahr ablösefrei gehen zu lassen.

Der FC Schalke 04 lässt aktuell auch einige Spieler gehen. Wie haben Sie Schalke zuletzt verfolgt? Das ist ja der Wahnsinn, was da los war. Ich bin sowohl Duisburger als auch Schalker. Da schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Deshalb habe ich auch mit Schalke gelitten - und mich aufgeregt. Eigentlich wollten wir nach Europa und beenden die Saison dann mit 16 sieglosen Spielen in Serie. Unglaublich! Ich habe keinen Spieler gesehen, der weiß, was es heißt, das Schalke-Trikot zu tragen. Und auch David Wagner hat für mich, sagen wir mal, komisch agiert. Er stand da oft an der Seitenlinie und hatte für mich nur den Gedanken, dass es hoffentlich bald vorbei ist. So kam es bei mir an. Da war nichts mehr von dem Elan und von der Freude der Hinrunde zu sehen - weder bei Mannschaft noch beim Trainer. Sie haben Glück gehabt, dass die Stadien leer waren. Die Fans wären ansonsten richtig ausgerastet.

Ist Wagner für Sie noch der richtige Mann auf Schalke? Andre Breitenreiter, Domenico Tedesco, Roberto Di Matteo, David Wagner - alle sind auf Schalke gut gestartet und dann wurde es schlechter. Nur Weinzierl ist sofort schlecht gestartet. Das muss auch Gründe haben. Wagner hat nach der tollen Hinrunde scheinbar immer noch einen Kredit. Aber er muss sofort von Spieltag eins an liefern. Sollten die ersten Spiele verloren gehen, wird er nicht mehr zu halten sein.

[article=483845]Sie trainieren seit dem 1. Juli die Zebras Krefeld.[/article] Wie sieht's da aus? Ja, das ist eine tolle Hobby-Mannschaft. Wir haben durchaus Qualität und das erste Testspiel gegen Inter Duisburg auch mit 4:1 gewonnen. Die Jungs arbeiten akribisch und ziehen voll mit. Das macht schon Spaß. Ich freue mich auch schon, wenn die Saison irgendwann losgeht.

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