Es war ein Drama in fünf Akten. Mit anschwellender Spannung, wie es sich für ein vernünftiges Drama gehört: „In der ersten Halbzeit fand ich es noch ziemlich verhalten von beiden Mannschaften. In der zweiten Hälfte wurde aufgemacht.“ Drei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit pfiff der Schiedsrichter Tim Pelzer und zeigte in Richtung Kabinen – Gewitterunterbrechung.
Unterbrechung spielt Kleve in die Karten
„Wenn ich einen Timeout-Joker gehabt hätte, dann hätte ich ihn auch genau zu dieser Zeit gezogen“, antwortete Akpinar mit einem verschmitzten Lächeln auf die Frage nach dem Effekt dieser Unterbrechung. Die Verlängerung war nach dem Wiederanpfiff unvermeidbar und ebenso torlos wie die reguläre Spielzeit.
Der Klever Torhüter Ahmet Taner manifestierte seine starke Vorstellung mit zwei gehaltenen Bällen im Elfmeterschießen und krönte sich damit zum unausgesprochenen Matchwinner. Am Samstag wartet jetzt der Regionalligist Rot-Weiss Essen, der schon vor Beginn des Pokalwettbewerbs mit MSV Duisburg als Favorit auf den Titel galt.
Bielefeld interessiert Akpinar nicht
Deswegen verliert Trainer Akpinar keinen Gedanken an eine Party nach dem Finaleinzug: „Vielleicht trinke ich ein Radler, aber auch nicht mehr. Wir sind im Finale und wir wollen auch professionell an die Sache heran gehen.“ Der Fokus liegt für den ehemaligen Kleve-Spieler voll und ganz auf RWE.
Als der mögliche DFB-Pokal-Gegner und Erstligist Arminia Bielefeld zur Sprache kommt, wirkt Umut Akpinar ein wenig überrumpelt: „Das höre ich zum ersten Mal, ich habe mich bisher nur mit Bocholt beschäftigt und jetzt kommt erstmal Essen. Danke für den Tipp, aber Bielefeld interessiert mich nicht.“
Kompletter Fokus oder guter Bluff? Der Trainer des 1. FC Kleve lässt sich nicht in die Karten schauen. Dieses Verhalten wird er bis 14:45 Uhr am kommenden Samstag auch nicht ändern. In Essen gegen Essen geht es für die Kleinstadt am Niederrhein um die erste DFB-Pokal Teilnahme aller Zeiten. Falls dieser Erfolg glücken sollte, wird Umut Akpinar mit seiner Mannschaft sicherlich mehr als nur ein Radler trinken.
