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Marseille-Fans stürmen Trainingsgelände und attackieren Spieler

Foto: dpa
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Rund 300 Anhänger des französischen Erstligisten Olympique Marseille haben am Samstag das Trainingsgelände ihres Vereins gewaltsam gestürmt. Nach Angaben des Klubs sei die Situation für einige Spieler sogar lebensbedrohlich gewesen.

Schreckliche Szenen auf dem Trainingsgelände des französischen Erstligisten Olympique Marseille: Rund 300 Anhänger des Klubs versammelten sich am Samstagnachmittag vor der Einrichtung, um ihrem Ärger über die Vereinsführung des Klubs sowie der aktuellen Negativserie von drei Niederlagen in Folge, die den Verlust eines Europapokalrangs bedeutete, Luft zu machen.

Waren am Anfang noch Rauchbomben und Feuerwerkskörper geflogen, verschafften sich anschließend einige Ultras den Zugang zum Gelände, warfen Steine und attackierten offenbar Sicherheitskräfte. „300 OM-Anhänger griffen gewaltsam Polizeibeamte an, die anwesend waren, um La Commanderie zu sichern“, vermeldete die örtliche Polizei auf Twitter.

Wie der Verein später über das gleiche Medium bekanntgab, seien darüber hinaus auch Spieler des Tabellensiebten der Ligue 1 - offenbar auch lebensgefährlich - angegriffen worden. „Olympique de Marseille verfügt über sämtliche Beweise. Diese wurden umgehend an die Ermittlungsbehörden weitergeleitet. In den nächsten Stunden werden Klagen eingereicht, um die Rechte des Vereins gegen diese Barbarei geltend zu machen“, betonte der neunmalige Meister.



Wie OM, bei dem unter anderem der ehemalige Hannover-Profi Hiroki Sakai sowie die BVB-Leihgabe Leonardo Balerdi und die Bayern-Leihgabe Michaël Cuisance spielen, weiter offiziell vermeldet, seien im Zuge des Angriffs auf das Robert-Louis Dreyfus-Trainingszentrum auch Autos zu Schaden gekommen, Bäume angezündet worden und Sachschaden an verschiedenen Gebäuden entstanden sein. Die Schaden im Inneren der Gebäude belaufen sich Angaben des Klubs zufolge auf mehrere 100.000 Euro.

Wie darüber hinaus das Portal "besoccer" berichtet, habe Verteidiger Alvaro Gonzalez beim Versuch, zu schlichten, ebenfalls die Gewalt der aufgebrachten Anhänger zu spüren bekommen. Als Reaktion auf die Vorfälle entschied sich die französische Liga zur Verschiebung des für Samstagabend angesetzten Heimspiels gegen Stade Rennes. Wann die Ligue-1-Begegnung nachgeholt werden soll, ist noch offen.

Hintergründe des Aufstandes ist neben dem sportliche Abschneiden offenbar auch eine Aussage des Marseille-Präsidenten Jacques-Henri Eyraud, der deshalb zur Zielscheibe der Fans geworden war und dessen Absetzung auch auf Plakaten an wichtigen Knotenpunkten der Stadt gefordert worden war. Er hatte geäußert, im Verein würden aus seiner Sicht zu viele Menschen aus der Stadt und Anhänger des Klubs arbeiten.

Trainer Andre Villas-Boas sagte am Freitag, er rechne mit seinem Abgang am Saisonende. „Wir müssen aufräumen. Ich bin für die Ergebnisse verantwortlich, und im Moment sind sie furchtbar“, so der Portugiese. Auf den Plakaten fanden sich darauffolgend Forderungen wie „Folgt AVB, raus hier“, „Pariser, raus hier“, „Gebt uns OM zurück". lp mit sid

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