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Preußen Münster: Trainer Hildmann über sein Gelb-Rekord und RWE

Sascha Hildmann (links), hier mit Co-Trainer Louis Cordes, war mit seiner Mannschaft in Essen mit 0:1 unterlegen.
Sascha Hildmann (links), hier mit Co-Trainer Louis Cordes, war mit seiner Mannschaft in Essen mit 0:1 unterlegen. Foto: Thorsten Tillmann
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Am Samstag steht in der Fußball-Regionalliga West der Westschlager zwischen Preußen Münster und Rot-Weiss Essen an. Ein Spiel, das unter normalen Umständen die Massen elektrisiert hätte. Auch SCP-Trainer Sascha Hildmann bedauert, dass diese Partie ohne Zuschauer stattfinden muss.

Was wäre wenn? Ja, ohne die Corona-Pandemie würden 10.000 bis 15.000 Zuschauer das Regionalliga-West-Topspiel am Samstag zwischen Preußen Münster und Rot-Weiss Essen im Stadion an der Hammer Straße verfolgen. Seit über zehn Jahren gab es diesen Vergleich nicht mehr, weil die Preußen in der 3. und RWE in der 4. Liga spielten.

Nun kommt es, nach dem letztjährigen Abstieg der Adlerträger, zum heißen Duell zwischen dem SCP und RWE. Bei zwei mehr ausgetragenen Begegnungen als die Essener liegen die Preußen sieben Punkte hinter Rot-Weiss auf Tabellenplatz drei. Vom Wiederaufstieg wird rund um das Preußenstadion nicht mehr gesprochen, aber doch noch etwas geträumt, wie Trainer Sascha Hildmann gegenüber RevierSport betont.

"Als Finale würde ich das Spiel nicht bezeichnen. Dafür hat Essen einen zu großen Vorsprung und ist einfach in seinen Leistungen zu konstant. Aber: es ist immer erst vorbei, wenn die Saison auch wirklich zu Ende gespielt ist. Wir haben aber alle noch das Hinspiel, das wir unglücklich mit 0:1 verloren haben, im Kopf. Jetzt wollen wir diesen Vergleich für unsere Fans, für uns alle gewinnen", sagt der Münster-Coach und ergänzt: "Es ist natürlich jammerschade, dass dieses tolle Spiel nicht vor Zuschauern ausgetragen werden kann. Ich bin mir sicher, dass rund 15.000 Fans im Stadion wären. Ganz zu schweigen von der Atmosphäre. Das wäre natürlich eine Riesensache gewesen. Aber die Zeiten, in denen wir leben, sind nun mal etwas andere."

Münster im eigenen Stadion fast so gut wie Essen

Doch auch ohne die Unterstützung der eigenen Fans ist es sehr realistisch, dass Preußen Münster dem Titelfavoriten aus Essen in die Aufstiegssuppe spucken kann. Neun Siege, zwei Remis und nur eine Niederlage, so lautet die starke [url=/fussball/regionalligawest-2021-spieltag-29.html#heim]Heimbilanz[/url] der Münsteraner. Aktuell sind die Preußen überhaupt stark drauf und im Pflichtspieljahr 2021 noch ungeschlagen.

Aber in Münster weiß man natürlich auch, dass RWE gut drauf und in der Fremde auch stark ist. Sechs Dreier, fünf Punkteteilungen und eine Niederlage stehen in der Essener [url=/fussball/regionalligawest-2021-spieltag-29.html#auswaerts]Auswärtsbilanz[/url] zu Buche.

"Essen ist die Top-Mannschaft der Liga. Sie dürfen sich aber nicht zurücklehnen und sind noch lange nicht aufgestiegen. Weder Dortmund noch Essen weichen da zurück. Es wird bis zum Ende spannend bleiben", sagt Hildmann über den Aufstiegskampf. Der Fußballlehrer aus der Pfalz ist von RWE in dieser Saison durchaus beeindruckt: "Das ist eine sehr erfahrene Mannschaft. Bis auf Cedric Harenbrock und Sandro Plechaty vielleicht, wüsste ich jetzt nicht, wer da unerfahren ist. Diese Mannschaft ist routiniert und regelt viele Dinge alleine auf dem Platz. RWE spielt nicht immer glanzvoll, aber sie gewinnen ihre Partien. Und nur darum geht es in dieser Regionalliga."

Hildmann will Mannschaft punktuell verstärken

Warum die Preußen in der ersten Saisonhälfte nicht ihr ganzes Leistungsvermögen abrufen konnten, und im neuen Jahr so stark sind, ist schnell erklärt.

"Späte Vorbereitung, späte Kaderzusammenstellung und viele Verletzte", gibt Hildmann klare Antworten. Er sagt weiter: "Wenn ich mir die Startaufstellungen gegen den BVB II, RWE, RWO anschaue und diese mit den letzten vergleiche, dann sehe ich da große Unterschiede. Jetzt stehen uns alle Mann zur Verfügung. Spiele wie Dennis Daube, Jules Schwadorf oder Joshua Holtby sind länger ausgefallen und jetzt Eckpfeiler unserer Mannschaft. Wir sind jetzt die Mannschaft, die wir sein wollten."

Zur kommenden Saison soll dann das Team den Wiederaufstieg in Angriff nehmen. Die meisten Spielerverträge gelten auch für die neue Spielzeit. Nur punktuell wollen sich die Preußen laut Trainer Hildmann verstärken. "Wichtig wird auch sein, dass wieder Zuschauer ins Stadion dürfen. Ansonsten wird es für viele Klubs eng. Essen zum Beispiel hat sich durch den DFB-Pokal Fett angefressen, andere Vereine, wie auch wir, haben das nicht. Es ist elementar wichtig, dass die Fans zurückkehren", betont Hildmann.

Sechs Gelbe Karten für Hildmann

Auch persönlich gesehen, wäre für den 48-jährigen gebürtigen Kaiserslauterer eine Rückkehr der Fans aufgrund deren Lautstärke sicherlich von Vorteil. Denn der Fußballlehrer der Preußen hält einen Rekord: Sechs Gelbe Karten kassierte Hildmann in dieser Saison bereits. Kein anderer Trainer in den ersten vier Ligen in Deutschland kann da mithalten.

Hildmann nimmt diese Top-Platzierung mit Humor: "Ich habe noch nie jemanden persönlich beleidigt oder beschimpft. Das ist mir sehr wichtig. Ich bin einfach ein emotionaler Typ und schreie etwas lauter. Ohne Zuschauer ist das natürlich auffälliger. Wenn bei uns 5000, 6000 im Stadion oder an der Essener Hafenstraße 10.000 Zuschauer da sind, dann würde mich ja kein Schiedsrichter der Welt hören. So aber, bin ich auffälliger. Da werde ich mich aber auch nicht verstellen. Ich bin so wie ich bin. Ich habe noch nie jemanden persönlich beleidigt oder beschimpft." Da kommt das emotionale Westderby zwischen Preußen Münster und Rot-Weiss Essen für Sascha Hildmann sicherlich nicht ungelegen.

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