Rot-Weiss Essen erledigte seine Pflichtaufgabe und besiegte den SV Bergisch Gladbach ungefährdet mit 4:0 (2:0). Das Kräftemessen der beiden ungleichen Mannschaften war gleichzeitig auch das Duell der beiden Top-Torjäger: Auf Essens Seite Regionalliga-Tormaschine Simon Engelmann, bei den Gästen erzielte Serhat Koruk bereits 18 Treffer. Nach der Partie war klar: Dieses Duell ging deutlich an Engelmann. Der Goalgetter traf dreimal und stellte erneut unter Beweis, warum er seit mehreren Jahren der beste Stürmer der Regionalliga West ist. „Amara Condé hat vor dem Spiel gesagt, dass ich einen Dreierpack machen soll. Das habe ich dann auch umgesetzt. Drei Tore und ein deutlicher Sieg. Das war ein ganz schöner Nachmittag“, sagte der Matchwinner mit einem Schmunzeln.
Dabei hätte der Stürmer sogar ein weiteres Tor erzielen müssen. In der 58. Minute scheiterte Engelmann aber mit einem Elfmeter am Pfosten. Für den 32-Jährigen war es der zweite Fehlschuss in dieser Saison. Auch beim 0:0 in Wiedenbrück verschoss er einen Strafstoß. Fünfmal war er in der Regionalliga-Saison vom Punkt erfolgreich. Auf die Frage, ob er den nächsten Elfmeter trotzdem schießt, antwortete der Torjäger: „Wenn ich noch darf, würde ich mir den Ball wieder nehmen (lacht). Mal sehen, was der Trainer dazu sagt.“
Engelmann auf dem Weg zum Torschützenkönig: “Ich will lieber aufsteigen“
Mit seinem Dreierpack schraubte der Torjäger sein Konto auf 26 Treffer hoch. Bereits in der letzten Saison traf Engelmann 26-mal für den SV Rödinghausen. Die dritte Torjägerkanone in Serie ist für ihn nur noch Formsache. Seit Sascha Mölders, der in der Spielzeit 2008/09 28 Treffer erzielte, hatte RWE keinen Stürmer mehr von diesem Format im Kader.
Engelmann stellt den Team-Erfolg in den Vordergrund: „Ich will lieber aufsteigen. Die Torjägerkanone ist mir nicht so wichtig. Klar, wäre es ganz schön, wenn ich die 30-Tore-Marke knacken würde. Aber: Wenn ich kein Tor mehr mache und wir dafür aufsteigen, wäre ich wesentlich glücklicher“, erklärte der Routinier. „Leider lässt Dortmund nicht viel liegen. Wir müssen alle Spiele gewinnen und hoffen, dass wir näher an Dortmund heranrücken können, um Druck aufzubauen. Wichtig ist, dass wir unsere Hausaufgaben machen. Wir dürfen nichts mehr liegen lassen.“
RWE kann den Rückstand auf die BVB-Reserve verkürzen
Bereits am Mittwoch (19.30 Uhr) bietet sich für Rot-Weiss Essen beim Nachholspiel gegen den SV Lippstadt die Möglichkeit, den Rückstand auf Tabellenführer Borussia Dortmund II zu verkürzen. Bei einem Sieg wäre RWE „nur“ noch sechs Punkte hinter der BVB-Reserve. Der 32-Jährige will erneut einen Anteil am Erfolg haben: „Ich erwarte ein ähnliches Spiel wie gegen Bergisch Gladbach. Lippstadt wird alles reinschmeißen. Die kämpfen ums Überleben. Ein frühes Tor wäre wieder wichtig.“
