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RWE-Fanvertreter Kindsgrab: "Fankredit ist neu vergeben"

Foto: Stefan Loyda
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Seit über 30 Jahren ist Dirk Kindsgrab Fan von RWE. Bei der Mitgliederversammlung am 2. Juli ist er als Fanvertreter im Aufsichtsrat bestätigt worden. Wir haben mit ihm vor dem Saisonstart gegen den BVB II gesprochen.

Dirk Kindsgrab, wie groß ist die Vorfreude bei Ihnen auf die neue Saison?

Meine Vorfreude ist schon immens. Ich glaube, dass wir aktuell einen stärkeren Kader haben als in den letzten Jahren. Insbesondere in der Breite sind wir besser aufgestellt. Zusätzlich haben wir einige Spieler dabei, die tatsächlich den Unterschied ausmachen können. Ich habe richtig Lust auf die neue Saison.

Sie gelten als Kandidat der Ultras bei der Position um den Fanvertreter im Aufsichtsrat. Wie sind dort die Reaktionen auf den Neubau bei Rot-Weiss Essen? Die Vorfreude im sportlichen Bereich überwiegt im Moment die Skepsis. Skepsis gibt es, weil die wirtschaftlichen Hintergründe teilweise unklar sind. Ich bin im Übrigen aber von der Abteilungsversammlung der FFA (Fanförderabteilung, d. Red.) gewählt worden.

Was haben die Fans zum Auftakt geplant? Dürfen Sie da etwas verraten? Es ist schon veröffentlicht, dass der Freitag zum Fahnentag ausgerufen wurde. Die Rot-Weiss-Fans sind aufgerufen, ihre Fahnen mitzubringen. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass wir uns choreomäßig auch auf einen schönen Einstieg in die Saison freuen können.

Im Sommer gab es einen kompletten Neustart bei RWE. Ist auch bei den Fans alles wieder auf null gestellt? Ich denke schon, dass von Fanseite der Kredit völlig neu vergeben wird für die kommende Saison und dass ein Großteil der Leute die Vergangenheit zunächst mal Vergangenheit sein lässt. Aber dass uns die Vergangenheit unter Umständen irgendwann wieder einholt, wenn die Saison nicht so verläuft, wie wir uns das wünschen und erhoffen, beim besten Willen, das kann ich mir schon gut vorstellen.

Christian Titz dürfte der größte Name sein, der seit Jahren als Trainer an der Hafenstraße gearbeitet hat. Hat er dadurch mehr Vertrauen als seine Vorgänger? Er hat natürlich ein anderes Renommee und kommt mit einem anderen Hintergrund nach Essen. Und man muss sagen: Er hat sich beim Hüttenabend vor einigen Wochen, bei dem er sich den Fans vorgestellt hat, hervorragend präsentiert. Da war wirklich zu merken, dass wir einen Trainer verpflichtet haben, der fachlich von hoher Qualität ist. Und allein das hat vielen Leuten Vertrauen für die Zukunft gegeben.

Möglich wurde der Umbruch durch den strategischen Partner Sascha Peljhan. Wie denken die Ultras darüber, dass zumindest vorerst eine Ausgliederung für dieses Modell verhindert werden konnte? Wie die Ultras das bewerten, kann ich nicht sagen, weil es die eine Meinung sicherlich nicht geben wird. Insgesamt kann man sagen, dass zunächst mal Freude vorhanden ist, dass jemand da ist, der uns sein Geld anvertraut.

Bei der Mitgliederversammlung hat der Vorsitzende Marcus Uhlig einige Vertragsdetails verraten. Warum sehen viele Ultras diese Partnerschaft dennoch so kritisch? Es wurden lediglich einige Andeutungen gemacht. Näheres ist jedoch unbekannt geblieben. Es war von einem Darlehen die Rede, was aber notwendiger Weise zunächst eine Abhängigkeit in Form eines Rückzahlungsanspruchs ergibt. Diese bestehende Unsicherheit über die Einzelheiten erzeugt Ängste, die sich auch in der Fanszene breit machen. Gleichzeitig ist aber genauso klar, dass der Verein nicht alle Vertragsdetails offenlegen kann.

Auch dass sich Peljhan jetzt im Aufsichtsrat einbringt, wird kritisch gesehen. Warum? Ich glaube, dass sich in diesem Zusammenhang zwei Problemkonstellationen ergeben haben. Zum einen hätte man im Vorfeld transparenter mit der Frage der Kandidatur an sich umgehen sollen. Zum zweiten hätte man die Möglichkeit zulassen müssen, Fragen zu stellen. Diese Unzulänglichkeiten im Prozedere wurden aber seitens der Gremien erkannt und können hoffentlich ebenfalls bei der "kleinen Mitgliederversammlung“ der FFA am 26. August behoben werden.

Im Gegensatz zu anderen Vereinen mit sogenannten Geldgebern hat Peljhan keine leitende Funktion. Da sind doch manche Ängste eigentlich übertrieben, oder? Ich glaube, dass das Entscheidende war, dass im Vorfeld kommuniziert worden war, dass Sascha Peljhan keine Ämter anstrebt. Dann wurde er ohne Ankündigung als Kandidat für den Aufsichtsrat präsentiert. Dass er uns helfen kann mit seinem Know-How, davon bin ich ganz fest überzeugt. Ich glaube, man baut nicht so eine Marke wie Naketano auf, wenn man nicht sein Handwerk versteht. Von diesem Know-How können und sollten wir profitieren.

Bei der Generalprobe gegen Offenbach waren Sie das erste Mal in der neuen Funktion im Stadion. Wie hat sich das angefühlt? Ich habe das gemacht, was ich sonst auch gemacht habe. Ich hatte nur zusätzlich diesen Wichtigkeitsnachweis um den Hals hängen, was mir eher unangenehm war. Ich brauche kein Statussymbol in Form einer Arbeitskarte. Ich will weiter meinen Spaß haben und im Rahmen meiner Möglichkeiten den Verein unterstützen.

Haben Sie denn jetzt „mehr Freunde“, weil irgendwer heraushören möchte, was hinter den Kulissen passiert? Das kann ich so nicht sagen. Es gab aber tatsächlich mehr Freundschaftsnachfragen bei Facebook (lacht).

Werden denn von Ihnen auch Berichte von den Sitzungen kommen, wie es Ihr Vorgänger Ralf Schuh immer gemacht hat? Ich sehe mich weniger in der Position des Sprechers des Aufsichtsrates, sondern genau in der entgegengesetzten Richtung. Ich sehe mich eher als Vertreter der Faninteressen in dem Gremium, als nachher nach außen zu tragen, was denn intern besprochen wurde. Ich habe aber auch gesagt, wenn etwas Spruchreifes darzustellen ist, dann will und werde ich es in Absprache mit den anderen aus dem Gremium gegebenenfalls kommunizieren. Ansonsten werde ich aber meine Verschwiegenheitsverpflichtung wahren.

Glauben Sie, dass Ihnen diese Verschwiegenheitspflicht manchmal schwerfallen wird? Ja. Es ist sicherlich nicht ganz leicht immer zwischen dem zu trennen, was man sagen kann und was man nicht sagen darf. Als Anwalt ist mir aber die Verschwiegenheitsverpflichtung durchaus bewusst. Meine Kumpel werden sich sicherlich in Teilen umstellen müssen, weil ich von Hause aus ein recht offener Typ bin und ich mich künftig in manchen Bereichen sicherlich etwas zugeknöpfter geben muss.

Was glauben Sie denn, wie das Spiel am Freitag ausgehen wird? Wir hauen Dortmund weg: 4:1!

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Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
3 Jahn Regensburg 37 17 12 8 51:41 10 63
4 Dynamo Dresden 37 18 5 14 54:40 14 59
5 Rot-Weiss Essen 37 17 7 13 57:50 7 58
6 1. FC Saarbrücken 37 14 15 8 59:43 16 57
7 Erzgebirge Aue 37 15 12 10 49:47 2 57
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
1 Preußen Münster 18 11 5 2 36:20 16 38
1 SSV Ulm 1846 18 11 5 2 31:15 16 38
3 Rot-Weiss Essen 19 12 2 5 36:24 12 38
3 Erzgebirge Aue 18 12 2 4 28:16 12 38
5 SpVgg Unterhaching 19 11 3 5 32:19 13 36
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
8 SV Sandhausen 19 5 6 8 23:35 -12 21
9 Arminia Bielefeld 18 5 5 8 21:24 -3 20
10 Rot-Weiss Essen 18 5 5 8 21:26 -5 20
10 FC Ingolstadt 04 18 5 5 8 23:28 -5 20
12 TSV 1860 München 19 5 4 10 16:24 -8 19

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1
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Mittelfeld

8 362 0,2
2 7 381 0,2
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1 5 115 0,4
5 162 0,3
# Name Tore Min./Tore Tore/Sp.
1
Cedric Harenbrock

Mittelfeld

5 284 0,3
2 4 287 0,3
1
2
3
4
5
1
2
3
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5
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