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Wer siegt im Derby? Unser Pro und Contra zu RWO - RWE

Foto: Micha Korb
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Am Sonntag treffen Rot-Weiß Oberhausen und Rot-Weiss Essen im Derby aufeinander. Vor der Partie im Stadion Niederrhein (14 Uhr) haben wir Pro und Contra zusammengefasst. 

Beide sind noch ungeschlagen, beide sind heiß: Das Revier fiebert dem rot-weißen Derby am sechsten Spieltag der Regionalliga West entgegen. Die letzten vier Aufeinandertreffen von Rot-Weiß Oberhausen und Rot-Weiss Essen endeten mit einem 1:1-Remis. Warum es diesmal einen Sieger geben wird - und wer das Duell für sich entscheidet - erklärt unsere Redaktion im Pro und Contra.

Darum gewinnt Rot-Weiß Oberhausen (Von Erik Asmussen)

Wenn Mike Terranova das Duell gegen Rot-Weiss Essen als eine [article=435608]"machbare Aufgabe"[/article] einstuft, dann weiß der Oberhausener Trainer, wovon er spricht. Mit ihm an der Seitenlinie hat RWO nur eines von sieben Derbys verloren (fünf Remis) und vor einem Jahr sogar den RS-Niederrheinpokal gewonnen. Die letzte Liga-Niederlage, ein 2:3 im Mai 2017, war sogar der einzige Essener Sieg gegen den ungeliebten Rivalen seit sieben Jahren.

Nun schießt Statistik zwar keine Tore. Doch die Erinnerung daran, dass sein Team gegen die favorisierten Essener zuletzt oft gut aussah, wird Terranova zu seinen Gunsten nutzen. Sie könnte in schwächeren Phasen des Spiels Halt geben und den entscheidenden Motivationsschub bringen.

Knapp und lange Zeit offen verliefen alle in der jüngeren Vergangenheit zurückliegenden Derbys. Klare Ergebnisse blieben bei RWE in dieser Saison bislang aus. Es spricht also viel dafür, dass es am Sonntag wieder so kommt. Rein fußballerisch ist Essen spätestens nach der Einkaufstour im Sommer natürlich überlegen. Aber der Sportliche Leiter von RWO, Patrick Bauder, hat bereits erkannt, dass es nicht nur auf spielerische Qualität ankommt: "Es geht auch um Körpersprache und Aggressivität."

Ein nicht zu unterschätzender Punkt - und hier sind die Gastgeber im Vorteil. Vor allem die Kulisse wird RWO beflügeln. [article=435616]Bis zu 12 000 Zuschauer werden erwartet.[/article] Das ist im Stadion Essen nach drei Partien der Normalwert (Schnitt: 11 910), für RWO aber rund das fünffache des bisherigen Saisondurchschnitts (2 406). Punkte würden den zwar bisher ungeschlagenen, aber zuhause noch sieglosen Kleeblättern sicherlich gut tun, um Kontakt zur Spitze zu halten. Nach der teuren Aufrüstung im Sommer liegt der Druck aber dennoch ganz klar bei RWE.

Außerdem hat sich RWO im Sommer einen Derby-Spezialisten ins Boot geholt. Gladbach-Zugang Guiseppe Pisano stand bereits zehnmal für Borussias Zweitvertretung gegen Essen auf dem Rasen. Sieben Treffer und genauso viele Siege gelangen ihm dabei, 2013 glänzte Pisano sogar mit einem Viererpack. Vielleicht schießt Statistik ja doch Tore...

Unser Podcast mit Christian Titz vor dem Derby

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Darum gewinnt Rot-Weiss Essen (Von Hendrik Niebuhr)

Keine Frage: Rot-Weiss Essen hat sich in den letzten Jahren in den Derbys gegen RWO selten mit Ruhm bekleckert. Stets sind die Essener mit größeren Ambitionen in die Saison gegangen, um dann am Ende sowohl im direkten Vergleich als auch in der Abschlusstabelle im Vergleich zu den Kleeblättern den Kürzeren zu ziehen.

Das ist aber Vergangenheit. Ausgerechnet der ehemalige Oberhausener Jörn Nowak war es, der als neuer Sportlicher Leiter in Essen in diesem Sommer zahlreiche alte Zöpfe abgeschnitten und einen radikalen Umbruch vorangetrieben hat. 15 Neuzugänge kamen, langjährige Leistungsträger mussten den Verein verlassen. Der "Königstransfer" gelang aber augenscheinlich auf der Trainerbank, wo Ex-Bundesligatrainer Christian Titz das Sagen hat.

Bislang ging der Plan auf. Mit 13 Punkten aus fünf Spielen liegt RWE gleichauf mit Spitzenreiter SV Rödinghausen. Bisher fackeln die Essener zwar kein Feuerwerk auf dem Rasen ab, gewinnen die schwierigen Spiele aber trotzdem. Die späten Siegtreffer gegen Borussia Dortmund II und den 1. FC Köln II sind Beleg dafür, wie sehr die Mannschaft bis zur letzten Sekunde an ihre Chance glaubt.

Außerdem ist der Essener Kader breit wie nie. Kaum ein Spieler kann sich seines Stammplatzes sicher sein, denn Titz schreckt auch vor unpopulären Maßnahmen nicht zurück. In Rödinghausen landeten plötzlich Oguzhan Kefkir und Marcel Platzek auf der Bank - Kefkir brauchte nach seiner Einwechslung nur wenige Sekunden, bis er ausgeglichen hatte. Und im letzten Heimspiel gegen die SG Wattenscheid 09 stand zur Überraschung vieler Kapitän Marco Kehl-Gomez nicht in der Startelf. Sein Ersatz Daniel Heber machte seine Sache hervorragend, der eingewechselte Kehl-Gomez erzielte später den 2:0-Endstand.

Die personellen Entscheidungen von Titz gehen bisher allesamt auf. Das schafft auch Vertrauen bei seiner Mannschaft. Der Trainer hat einen klaren Plan - das realisieren auch die Fans. So ein gutes Standing wie Titz es bereits jetzt hat, konnte sich schon lange kein Verantwortlicher an der Hafenstraße erarbeiten.

Zudem wirkte die Oberhausener Defensive in den bisherigen Spielen nicht allzu sattelfest, gerade beim 3:3 gegen Fortuna Köln stimmte das Verhältnis zwischen Angriff und Verteidigung nicht. Dass RWO gegen den starken Essener Angriff ohne Gegentor bleibt, scheint deshalb unwahrscheinlich. Deshalb wird RWE am Sonntag zum ersten Mal seit August 2012 wieder in Oberhausen ein Punktspiel gewinnen.

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