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RWE-Urgesteine: Platzek und Grund blicken auf rot-weisse Zeit zurück

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Marcel Platzek (rechts) und Kevin Grund haben je zehn Jahre für Rot-Weiss Essen gespielt.
Marcel Platzek (rechts) und Kevin Grund haben je zehn Jahre für Rot-Weiss Essen gespielt. Foto: Thorsten Tillmann
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Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen hat in dieser Sommerpause zwei Urgesteine verabschiedet. Nach insgesamt zehn Jahren im Verein haben Marcel Platzek und Kevin Grund RWE in Richtung 1. FC Bocholt verlassen. RevierSport blickt mit dem Duo auf ihre rot-weisse Zeit zurück.

Wenn der 1. FC Bocholt am 14. Juli (19 Uhr) im Stadion Essen zu Gast ist, dann wird es sehr emotional. Marcel Platzek und Kevin Grund kehren mit dem ambitionierten Oberligisten an die Hafenstraße zurück, um ihr offizielles Abschiedsspiel zu absolvieren. Beide Spieler haben ihre Spuren im letzten Jahrzehnt in Essen-Bergeborbeck hinterlassen.

Platzek und Grund kommen zusammen auf über 500 Spiele für RWE

266 Spiele, 88 Tore, 55 Vorlagen: Eine starke Bilanz, die Marcel Platzek im RWE-Trikot vorzuweisen hat. Der 31-jährige Platzek kam 2013 von der Zweitvertretung des Bundesligisten Borussia Mönchengladbach zu Rot-Weiss Essen und wechselt nun [article=520672]nach acht Jahren an der Hafenstraße zum 1. FC Bochol[/article]t. Zuvor war er bereits zwei Jahre - zwischen 2007 und 2009 - für RWE aktiv.

Kevin Grund (33) wechselte im Sommer 2011 vom MSV Duisburg zu RWE und wurde gleich in seiner ersten Saison unumstrittene Stammkraft. Zunächst als Offensivspieler, etablierte er sich über die Jahre als Linksverteidiger. Insgesamt bringt er es für RWE auf 276 Einsätze in der Liga sowie auf 40 Niederrheinpokal- und zehn DFB-Pokal-Partien. Wettbewerbsübergreifend erzielte er dabei 26 Treffer und gab 95 Torvorlagen. [article=523940]Für ihn geht es auch in Bocholt weiter[/article].

RevierSport hat mit den beiden RWE-Urgesteinen, die zusammen auf über 500 Begegnungen für den Deutschen Meister von 1955 kommen, noch einmal ihre rot-weisse Zeit Revue passieren lassen.

Es folgt Teil eins unseres zweiteiligen RevierSport-Doppel-Interviews. Der zweite Teil erscheint am Samstagmorgen.

Marcel Platzek und Kevin Grund über...

den RWE-Abschied mit ein paar Wochen Abstand: Platzek: "Mir geht es sehr gut. Ich freue mich, dass wir mit der Familie mal zwei Wochen auf Mallorca waren und abschalten konnten. Das hat echt gut getan. Jetzt freue ich mich, dass ich wieder topfit bin und auf dem Platz stehe. Den Abschied von RWE habe ich gut verkraftet." Grund: "Es wird immer eine gewisse Traurigkeit bleiben, weil RWE mein Leben war und immer ein großer Teil davon sein wird. Trotz allem bin ich über meine Entscheidung sehr froh, weil mir Bocholt einen langfristigen Vertrag mit anschließender beruflicher Perspektive angeboten hat und das Interesse an meiner Person einfach ehrlich war. In meinem Alter und besonders wenn man, so wie ich, eine Familie hat, ist das besonders wichtig."

das unerfüllte Drittliga-Ziel nach zehn Jahren RWE: Platzek: "Dass wir das große Ziel nicht erreicht haben, tut natürlich besonders weh. Als Fußballer willst du immer den maximalen Erfolg. Und da zählen Trophäen, Aufstiege. Dass mir mit RWE kein Aufstieg gelungen ist, bleibt ein wenig negativ hängen und tut weh. Es fehlt einfach etwas am Ende dieser tollen Zeit." Grund: "Natürlich bin ich enttäuscht darüber, dass ich meinen Traum vom Aufstieg nie erfüllen konnte. Aber ich kann immer sagen, dass ich in jedem Jahr alles für diesen großen Traum gegeben habe. Ich wünsche besonders den Fans und der Mannschaft, dass sie in der kommenden Saison den Aufstieg schaffen. Die Grund-Familie wird dann in RWE-Trikots im Stadion mitfeiern (lacht)."

das schönste Erlebnis/Spiel mit RWE: Platzek: "Die ganzen DFB-Pokalspiele waren immer große Feste. Jüngst natürlich die Partie gegen Leverkusen. Das Spiel war einfach nur geil, auch wenn es ohne Fans stattgefunden hat. Und einen Abend, den ich nie vergessen werde, war der nach dem Niederrheinpokal-Sieg gegen Rot-Weiß Oberhausen. Das Stadion war voll, wir haben gewonnen und sind nachher mit dem Einkaufswagen zur Fankneipe gefahren. Sensationelle Aktion (lacht!) Grund: "Mein schönstes Erlebnis war, als wir in meinem ersten Jahr bei RWE vor einem ausverkauften Haus im DFB-Pokal gegen Union Berlin im Elfmeterschießen weitergekommen sind. Als Vincent Wagner den entscheidenden Elfer reingemacht hat, sind die Fans komplett ausgerastet."

die beste Atmosphäre in einem Spiel: Platzek: "Beim 1:2 gegen Gladbach im DFB-Pokal war die Stimmung brutal. Das war ein Flutlicht-Spiel, wir sind in Führung gegangen und haben die Sensation nur knapp verpasst. Und auch das Spiel im Niederrheinpokal gegen den MSV Duisburg war grandios. Beide Fanlager haben da richtig Dampf gemacht." Grund: "Das Union-Spiel! Das, was nach Wagners Elfmeter abging, war verrückt, das war der Wahnsinn. Von da an habe ich gemerkt: Hier will ich nie wieder weg! Das bleibt für mich ein unvergessenes Erlebnis, von dem ich schon oft meinen Kindern erzählt habe. Bis heute bereitet mir dieser Moment Gänsehaut."

das schlimmste Erlebnis/Spiel mit RWE: Platzek: "Die beiden Niederlagen gegen Kray haben schon sehr, sehr geschmerzt. Dann hatten wir noch ein Spiel gegen Kray, dass wir erst kurz vor Schluss gedreht haben. Nach den Kray-Spielen gab es auch Stress vor dem Stadion mit den Fans. Das waren nicht so schöne Erlebnisse." Grund: "Das war das letzte Saisonspiel in Wegberg-Beeck, als wir auf dem Platz gemerkt haben, dass der BVB in Wuppertal führt. Es war eine Totenstille auf dem Feld und man hat einfach die Leere und die Enttäuschung schlagartig gemerkt. In der Halbzeit bist du aufgestiegen und am Ende stehst du doch mit leeren Händen da. Das ist ein, sorry, echtes Scheiß-Gefühl.

den besten Mitspieler in zehn Jahren RWE: Platzek: "Kai Pröger war schon brutal über die rechte Seite. Sein Tempo und seine Schussgewalt waren überragend. Auch Cebio Soukou war ein hoch interessanter Junge, der seinen Weg gegangen ist." Grund: "Puh, das ist echt eine schwierige Frage, aber ich will ehrlich sein: Für mich war der beste Spieler immer Kerim Avci. Er hatte einfach den besten linken Fuß, ein super Auge und konnte mit seinem harten Schuss auch Tore erzielen. Er hat nicht umsonst eine tolle Karriere in der Türkei hingelegt. Kerim ist einfach der perfekte 10er, den RWE lange nicht mehr hatte."

den lustigsten Mitspieler in zehn Jahren RWE: Platzek: "Da kann es nur einen geben: Daniel Grebe! Wenn ich an ihn denke, muss ich schon lachen (lacht). Sensationeller Typ. Mit Grebe war die Stimmung immer top. Auch auf Mallorca war er unser Mann. Daniel Grebe werde ich nie vergessen - rundum ein geiler Typ." Grund: "Da gibt es einfach mit Abstand nur einen Menschen: unangefochten auf Platz eins ist Daniel Grebe! Er war immer gut drauf, hatte immer gute Sprüche parat. Auch beim Feiern war er immer einer der Letzten und das alles ganz ohne Alkohol (lacht). Mit ihm hat man jeden Tag viel gelacht. So einen Spieler und Menschen braucht einfach jede Truppe."

den besten Kader in zehn Jahren RWE: Platzek: "Das war auf jeden Fall die Mannschaft, die die letzte Saison gespielt hat. Da hatten wir schon eine unfassbare Qualität und haben auch einige Punkte geholt (lacht). Das war der beste Kader." Grund: "Ich denke, dass der Kader in meinem letzten RWE-Jahr der stärkste war. Allein, weil wir in der Breite top aufgestellt waren. Jeder einzelne Spieler hätte von Anfang an spielen können."

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