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MSV-Legende Dietz ledert gegen DFB-Elf: "Sind abgeschlagen"

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Foto: Tamara Ramos / FUNKE Foto Services
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MSV-Duisburg-Legende Bernard Dietz und Kapitän der Europameister von 1980 hat im Gespräch mit RevierSport die DFB-Elf stark kritisiert. 

Im Vorfeld der bevorstehenden Europameisterschaft hat RevierSport mit Bernard Dietz gesprochen. Die Duisburg-Legende war bei der EM 1980 der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft. Zuvor war er schon jahrelang Kapitän bei den Meiderichern. Verglichen mit der Arbeit beim MSV Duisburg (1970-82) war sein Amt bei der DFB-Elf einfacher. "Da hast du ausgewählte Fußballer, die besten Spieler Deutschlands. Dadurch ist es schon gegeben, dass alles besser funktioniert", erklärt Dietz. Die "Tagesarbeit" als Kapitän im Verein sei schon deutlich fordernder. Die Mischung aus erfahrenen Profis und Talenten sei auch schwieriger zu betreuen. "Da ist der Zusammenhalt noch extremer gefordert als bei der Nationalmannschaft", teilt der ehemalige Abwehrspieler mit.

Um ein Turnier erfolgreich zu gestalten, braucht es vor allem einen passenden Kader, der von Zusammenhalt und Kameradschaft lebt. "Man muss sich respektieren und achten", betont der Europameister von 1980. Dietz glaubt auch, dass der angekündigte Abschied von Bundestrainer Joachim Löw keinen negativen Einfluss auf das Turnier haben wird. "Die Jungs wollen Löw einen vernünftigen Abschied schenken und Europameister werden", sagt er.

Mit dem Zustand der Nationalmannschaft ist er jedoch alles andere als zufrieden. "In den den letzten ein bis zwei Jahren hat sich die Nationalmannschaft nicht mit Ruhm bekleckert", erzählt der 73-Jährige. Deutschland sei im Weltfußball "immer führend" stets unter den drei bis vier besten Mannschaften gewesen. "Heute sind wir abgeschlagen", zeigt sich Dietz im Gespräch mit RevierSport schockiert.

Lob für Kuntz und Flick

Die Qualität der Nationalmannschaft habe abgenommen. "Da sind manche Nationalspieler geworden, die in ihren Vereinen keine Stammplatz hatten. Das ist unnormal. Früher sind nur die besten Profis der Vereine in die Nationalmannschaft gekommen", führt er weiter aus. Die Nachwuchsarbeit werde auch durch Transfers aus dem Ausland beschädigt, erklärt Dietz. "Wo bleiben dann unsere Spieler? Wo ist die Entwicklung der eigenen Spieler?", fragt sich der 73-Jährige.

Von zwei Personen aus dem DFB-Kosmos zeigt er sich allerdings begeistert. U21-Trainer Stefan Kuntz und der kommende Nationaltrainer Hansi Flick bekommen Lob von Dietz. Unter Kuntz "wächst etwas zusammen" und der Umgang von Flick mit seinen Spieler imponiert die MSV-Ikone: "Er macht jeden Spieler besser. Er respektiert sie und zeigt ihnen Möglichkeiten auf." Der ehemalige Bayern-Coach, der nach der EM die Nachfolge von Löw antreten wird, sei einer "der auch mal den Arm auf die Schulter der Spieler legt und mit ihnen redet".

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