Seit 35 Jahren bin ich regelmäßig zum großen Weihnachtspreis in die Westfalenhalle gegangen, dieses Jahr war aber definitiv mein letztes Mal.
Hatte man sich die letzten Jahre bereits daran gewöhnt, dass beim Omnium der Asse die ausländische Mannschaft nicht gewinnen durfte, so freute man sich zumindest auf einen spannenden und sportlich fair ausgetragenen Endlauf der Steher. Aber selbst der findet offensichtlich nicht mehr statt.
Zu Beginn des 200 Runden (40 km) Endlaufes wurden Rundenzeiten von 10,8 -11,2 Sekunden gefahren. Die Führung wechselte häufig, so dass es viele Positionskämpfe zu sehen gab. 40 Runden vor Schluss konnte der "Lokalmatador" Andreas Beikirch das hohe Tempo nicht mehr mitfahren, fiel zurück und drohte vom Feld überrundet zu werden. Soweit kam es jedoch nicht, denn die anderen Fahrer machten nahezu eine "Vollbremsung" und fuhren plötzlich Rundenzeiten von knapp 14 Sekunden. So konnte sich Beikirch wieder "herankämpfen". Die letzten 20 Runden wurden dann Zeiten von 12,8 -13 Sekunden gefahren, allerdings wurde von den Fahreren so getan als würden sie spurten und so schnell wie möglich fahren. Beikirch fuhr bis auf den zweiten Platz vor, hinter Europameister Timo Schulz. Offensichtlich hatten so starke Fahrer wie Honig oder Jörg die Order, nicht nach vorne fahren zu dürfen. Die einzig spannende Frage für mich: Hat sich der Sieger Scholz nicht an die Regie gehalten, Beikirch gewinnen zu lassen, oder war Beikirch am Ende zu schwach, um noch an Scholz vorbei zu fahren?
Alles in allem sehr schade für eine früher mal sehr schöne Veranstaltung. Allerdings verloren sich auch nur 5000 Zuschauer in der Halle. Im Vergleich zu den 14000 Zuschauern vor einigen Jahren mehr als enttäuschend. Aber wer lässt sich schon gerne veräppeln und zahlt dafür noch 25,-- bzw. 30,-- Euro??