Ich hätte beide gerne weiter bei Rot - Weiss gesehen. Inzwischen geht mir die Pokeraktion aber deutlich zu lange. Und tatsächlich steigen mindestens zwei Mannschaften auf, ohne Beteiligung von Götze oder Harenbrock. Wie man bei Ulm sehen kann, kommt es auf die Mannschaft insgesamt an. Vielleicht wird das Thema nur noch ausgespart, damit das Heimspiel geordnet über die Bühne geht.

Die Mannschaft ist eher zufällig in diese Position hineingeraten. Ein Aufstieg war nicht geplant, im Gegenteil, hat man doch zu Saisonbeginn eher nach unten geschaut. Die Mannschaft weiß, dass einige Spieler keine Zukunft im Kader haben und zu einem guten Teil in der kommenden Saison nicht mehr zusammen spielt. Man hat kein gemeinsames Ziel und wird deshalb Platz 3 auch nicht erreichen. Und wenn es aus irgendeinem Grund doch etwas mit Platz 3 werden sollte, vergeigt man die Play Offs eindeutig. Ich hoffe noch auf zwei gute Spiele, nach Möglichkeit auf einen Sieg gegen die 60er, damit man Platz 4 erreicht. Und dann macht man seine Hausaufgaben und sieht zu, dass in der nächsten Saison der nächste Schritt gegangen werden kann. Step by Step macht für mich mehr Sinn.

Der Etat der Stadt Essen beträgt 3,8 Milliarden Euro. Eine Stadt hat viele Aufgaben,sicher. Aber wer will ernsthaft argumentieren, bei Einnahmen in Höhe von 3,8 Milliarden Euro, ließen sich 25 Millionen für eine Investition in ein Stadion nicht abzweigen ? Wer so argumentiert, will das Stadion grundsätzlich nicht oder meint, das Geld der Bürger geht am besten nur in soziale Projekte oder besser noch, nur für Sozialhilfe drauf. Die Interessen der Bürger einer Stadt sind vielfältig. Dem sollte man schon Rechnung tragen. Für Investitionen in die Infrastruktur hält die Stadt 536 Millionen Euro bereit. Schwerpunkte sind Schulen und Schulturnhallen. Das ist der Betrag für ein einziges Jahr. Und dann soll hier schon wieder die Mär der leeren Kassen bedient werden? Wie wäre es mal mit Prioritätensetzung? Und mit Blick auf die Grünen: Wofür sollen die Bürger einer parlamentarischen Demokratie zur Wahl gehen, wenn sich Parteien wie die Grünen hinter Abstimmungen verstecken? Dann stimmen wir demnächst über alles ab. Parteien braucht es dann aber auch nicht mehr.

Ulm war der erwartet starke Gegner und hat in einem engen Spiel gewonnen, weil die Ulmer aus meiner Sicht den Tick entschlossener waren. Solche Spiele werden auch im Kopf entschieden. Bei RWE ist man noch nicht so weit, dass man mit dem Anspruch ins Spiel geht, dieses auf jeden Fall für sich zu entscheiden. Der Prozess geht aber in die richtige Richtung. Ich würde als neues Saisonziel Platz 5 oder Platz 6 ausgeben, damit für den Rest der Spiele Dampf auf dem Kessel bleibt. In der nächsten Saison machen wir dann hoffentlich den nächsten Entwicklungsschritt.

Ich denke, Alonso hat sich ein bisschen was bei Götze abgeschaut und hat einiges von dessen Spielweise übernommen. Das merkt man meines Erachtens, wie Alonso die Spieleröffnung angeht. Das ist viel selbstbewusster und strukturierter als vorher. Beide sind in der Lage, mal einen oder zwei Gegner zu umspielen und dann den entsprechenden Pass zu spielen. Ganz klar die stärksten Verteidiger an Bord.

Harenbrock sehe ich auch eher als Anspielstation und nicht als Kampfsau. Ich finde, der hat schon seine Berechtigung. Er müsste sich wohl noch etwas mehr zutrauen. Und Isy Young finde ich seit einigen Spielen stark. Er versucht immer 1 : 1 zu gehen und sorgt mit seinen Tempogegenstößen oft für Unruhe beim Gegner. In der jetzigen Form aus meiner Sicht ein wichtiger Spieler. Und - er hat auch dazugelernt und spielt intelligenter bzw. geschickter.

Rot - Weiss spielt bereits jetzt wie eine Mannschaft, der ihr Ziel aus den Augen geraten ist. Mit dem Abstieg hat man nichts zu tun. Für den Aufstieg reicht die eigene Stärke noch nicht aus. Und so zeigt man einen Auftritt, der aus meiner Sicht ziemlich uninspiriert daherkommt. Münster wollte den Sieg etwas mehr und hat, trotz der bescheideneren Spielanlage, dank Einsatz das Ding nach Hause gefahren. Rot - Weiss bei beiden Gegentoren viel zu lässig. Wiegel und auch Eisfeld haben heute gezeigt, dass man auf sie bauen kann. Für eine Mannschaft mit Ambitionen nach oben, reicht bei beiden die Leistung jedoch nicht aus. Wiegel hat technische Defizite und bringt nach vorne überschaubar wenig. Er ist vermutlich der bessere Part, wenn ein Vorsprung gehalten werden muss, weil der dann ordentlich zupackt. Eisfeld hat gute technische Möglichkeiten, ist läuferisch aber viel zu wenig präsent auf dem Spielfeld. Müsel ist dagegen gefühlt überall. Eisfeld funktioniert super, wenn er die letzten 30 Minuten hereinkommt. Wenn er aber zuvor die gesamte Laufarbeit mitmachen soll, findet er praktisch nicht statt. Der Ausfall von Brumme war dann Schwächung Teil 3. Das können wir im Moment nicht kompensieren. Die Baustellen sind der sportlichen Leitung aber bekannt, davon kann man ausgehen.

Gegen solche Bauarbeiter darf man nicht so in Schwierigkeiten geraten. Auch das 3:0 lag tatsächlich noch in der Luft. Danach war Halle eigentlich stehend ko. Riesige Lücken zwischen Abwehr und Angriff. Man konnte praktisch spüren, dass das Spiel noch kippt. Auf so einem Boden muss man auch einfach mal draufhauen.

Ich würde den Blick ruhig noch einmal in den U 23 Teams kreisen lassen und jemanden mit Perspektive suchen. Es reicht meines Erachtens, wenn die Kaderbreite jetzt erhöht wird und die Spieler perspektivisch zur neuen Saison voll da sind. Mehr muss gar nicht sein. Wir haben keinen Druck. Lediglich den eigenen Spielern mit höheren Ambitionen muss der weitere Weg nach oben aufgezeigt werden.

[quote=CowboyMitWeisse] Hallo KeineAhnungVonNix, [quote=KeineAhnungVonN] Wir steigen nicht ab. [/quote] Ich muss Dir jetzt mal eine ernst gemeinte Frage zum MSV stellen. Hat die Trainerentlassung irgendwas verbessert? Oder ist es der selber Ramsch geblieben wie vorher, weil die Mannschaft ja die gleiche geblieben ist? Irgendwann wäre der erste Sieg eingefahren worden, auch unter dem alten Trainer. Ich frage so provokant, weil viele von uns sehen den Rausschmiss des Trainers als die ultimative Lösung an. Ist aus meiner Sicht aber nur der berühmte Griff zum rettenden Strohhalm. [/quote] Wenn Du so argumentierst, sollte es fast egal sein,wer an der Seitenlinie agiert. Es wird neben besseren und schlechten Spielern aber auch bessere und schlechte Trainer geben. Die Position ist aus meiner Sicht zentral. Man schaue sich nur mal den VfB an. Dabrowski muss jetzt liefern. Er konnte lang genug alles in seinem Sinn beeinflussen und wird dabei nicht schlechtere Bedingungen haben, als diese in Unterhaching oder Münster vorherrschen. Die Zeit der Ausreden ist vorbei.